Von lichter Höh' blick' ich ins Tal
und fange an zu träumen:
Die letzte Orgie des Baal
aus abertausend Bäumen.

Noch einmal greift nun die Natur
voll in die Farbpalette.
Von Trauer fehlt noch jede Spur,
es leuchtet um die Wette.

Die kurze Frist, eh' man vergisst,
das Meer aus Farbentupfer.
Das Sonnenlicht als Alchemist
Gelb-Braun wird Gold und Kupfer.

Und hier und da, da steht der Wald
schon lichterloh in Flammen.
Der Rausch jedoch, der endet bald,
mehr kann man nicht verlangen.


© Pedda/gog 14.11.2012


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Beschreibung des Autors zu "Sauerländische Herbstimpressionen"

Der Herbst, wie schon tausendfach besungen als Metapher für Vergänglichkeit. Daher sollte man sich Zeit nehmen und sich an dem kurzen Farbspektakel der Natur erfreuen, besonders, wenn wie im geschilderten Moment die Sonne scheint, denn schon bald kommt der kahle, kalte Winter. Ja. ja, im November wird man melancholisch...

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Kommentare zu "Sauerländische Herbstimpressionen"

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Angélique Duvier   Datum: 14.11.2012 13:25 Uhr

Kommentar: Sehr schön von Dir beschrieben!
L.G. Angélique

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Pedda   Datum: 14.11.2012 13:37 Uhr

Kommentar: Hallo Angélique, Merci beaucoup. Solche besinnlichen Naturgedichte fand ich früher immer etwas affig bzw. kischig, aber inzwischen denke ich anders und versuche mich auch in diesem Genre. Altersweisheit? LG Pedda

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Pedda   Datum: 14.11.2012 14:43 Uhr

Kommentar: Liebe Chris, Danke für die Blumen, doch vielleicht hast du gemerkt, dass es leider nicht perfekt ist. Ich habe mich durchgängig im Versmaß um reine Jamben bemüht und das ist auch gelungen. Ebenso vom Rythmyus und der Verslänge (1. Vers immer 8, 2. Vers immer 7 Silben) bis auf eine Zeile: macht gelb zu Gold..." Da sind es statt 7 Silben eben 9. Ich habe mehrere Varianten probiert, aber keine bessere Lösung gefunden, ohne dass es noch mehr holpert (z.B. macht gelb Gold und braun Kupfer) hat 7 Silben aber es ist kein Jambus mehr und holpert. Auf die Alchemistenidee wollte ich aber auch nicht verzichten, denn das finde ich, ist ein Highlight im Gedicht. Tja, vielleicht kann man nicht alles haben oder weißt du eine Lösung für das Dilemma? LG Pedda

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Alex Anders   Datum: 14.11.2012 19:43 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda! Leg deine Hemmungen ruhig ab und mach weiterhin so wunderschöne Naturgedichte! Wie du sehen kannst, habe ich mich auch grad mit einem beschäftigt (Sonne...)Mein Vorschlag zu deinem Problem: MACHT Sonnenlicht als Alchimist Gelb zu Gold, Braun zu Kupfer. Aber auch deine Version ist leicht lesbar! Gruß, Alex

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Pedda   Datum: 16.11.2012 8:28 Uhr

Kommentar: Hallo Alex, mit deiner Erlaubnis habe ich Vers 4 der 3. Stropfe nun geändert. Jetzt sind es alles reine Jamben und gleiche Verslängen und liest sich so recht flüssig, wie ich finde. Nochmals Danke. Gruß Pedda

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Pedda   Datum: 16.11.2012 11:56 Uhr

Kommentar: Hi Chris, nicht schlecht, dein Vorschlag. Allerdings geht dadurch die alchemistische Verwandlung von gelb zu Gold und von braun zu Kupfer verloren. Ich denke, ich lasse es so wie es jetzt ist. Dennoch danke, dass du dir die Mühe gemacht hast. Ich war übrigens auf Gedankenraum.xobor. Aber das ist ja auch ein Schreibernetzwerk. Siehst du Vorteile zu diesem hier? LG Pedda

Re: Sauerländische Herbstimpressionen

Autor: Pedda   Datum: 19.11.2012 10:30 Uhr

Kommentar: Liebe Chris, schön, dass du dir solche Gedanken machst. Hier meine Erklärung: im Mittelalter sollten Alchemisten (in der Tat Chemiker) für die Herrscher Edelmetalle (besonders Gold) aus unedlen Metallen erzeugen, was natürlich nicht geklappt hat. Ich wollte zeigen, dass das Sonnenlicht das kann indem es die herbstlichen Blätterfarben (vorherrschend gelb und braun) gold und kupferfarben (also edler) erscheinen lässt. Kupfer ist goldbraun, vielleicht rotbraun, aber egal, es ist auch ein Edelmetall. Mit anderen Worten: in der Sonne erscheinen die Herbstfarben des Laubes noch leuchtender. Für mich sah es eben aus wie Gold und Kupfer. Das leuchtende Rot, welches man auch im herbstlichen Wald sieht, kommt in der letzten Strophe in den lichterlohen Flammen zum Ausdruck. Jetzt alles klar? Gruß Pedda

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