DER WEG



ich lernte stehen und später gehen
doch eines lernt ich nie
zu sehen
was alles um mich rum geschah
und ging und ging und stand.


ich war nicht blind nicht taub nicht stumm
und dennoch blieb ich lang zu dumm
zu sehen
dass nichts durch stehen geschieht
sondern im gehen des wegs die weisheit liegt.


dann lief ich los
ein stolpern bloß
ein tasten
mit unbekanntem ziel und sinn.
ich wusste nämlich nicht wohin.


noch lange blieb das ziel verschwommen,
mein irren zu keinem ende gekommen.
als einzigen sinn dieses strauchelns verstand ich
dass keinen zu sehen mehr ist als stehen.
und deshalb musste ich weiter gehen.


ich ging und ging und ging.


dann kam ich schließlich an jenen ort
an dem ich immer schon war.
aber dieses mal
erschien es mir dort
sicher geborgen und wunderbar.

mitten im leben
erreichte ich mich
doch wiederfinden
tat ich
- dich.


mit meinen alten Augen
geliebtes neu zu sehen
bedeutet für mich
von heut an verstehen.
und deshalb muss ich nun nie mehr gehen.


endlich wieder lerne ich sehen.
ich lerne sehen
schmecken
riechen
und lange nach dem gehen das kriechen.


was durch meine sinne all ich fand
stahl stück um stück mir den verstand.
kraft meiner gefühle blieb ich am leben
und dank der liebe gabe
mein herz dir zu geben.


ich werde stehen doch niemals still.
ich werde laufen doch nie mehr weg.
werde lernen zu sehen
wie ein kind
und staun und seh und find!



***


© daria robin milan sieberichs wunschworte gbr 2012


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Beschreibung des Autors zu "DER WEG"

Aus meinem Gedichtband "MusenKüsse" das erste Gedicht, das schenke ich euch!

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