Ich brauchte diese Stadt so sehr,
um ein Landstreicher zu werden.
Ich lebe heute umso mehr,
und musste dafür nur einmal sterben.

Du kannst es an meiner Kleidung riechen,
an meinem frechen Lächeln sehen.
Schau, das was dort aus der Erde sprießt,
sind meine überreifen Ideen.

Heut verschwunden, morgen zurück,
die Sterne übernehmen meine Kontrolle.
Das ist das Schicksal und kein Glück!
Komme was immer auch kommen wolle.

Ich wandere um herumzuträumen,
meine Vergangenheit lass ich heut fliegen.
Wie schönes Unkraut unter alten Bäumen,
ist meine Zukunft aus dem Schatten gestiegen.

Unfassbar was ich zu glauben pflegte.
Einst meine Angst, heute mein Ziel!
Kein Kummer den ich nicht lebte,
bis mir die Einsicht vom Himmel fiel.


© Louisa Dittert


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Kommentare zu "Landstreicher"

Re: Landstreicher

Autor: Angélique Duvier   Datum: 11.06.2022 22:26 Uhr

Kommentar: Liebe Louisa, Dir ist wieder ein wundervolles Gedicht, mit starker Aussagekraft gelungen!

Liebe Grüße,

Angélique

Re: Landstreicher

Autor: CrazyHälp   Datum: 11.06.2022 23:26 Uhr

Kommentar: Danke. Schöne Erinnerung an den Jakobsweg und meine rebellische Zeit in der ich von Tag zu Tag lebte. Von Stadt zu Stadt. Ich war mit wenig recht glücklich...Konnte mich mit dem Inhalt identifizieren.Schön

Re: Landstreicher

Autor: Kathleen   Datum: 12.06.2022 21:21 Uhr

Kommentar: Liebe Louisé,

das hast du wunderbar geschrieben. Es strahlt so viel Lebensfreude daraus.
Gefällt mir sehr gut.

Liebe Grüße

Kathleen

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