Wir betrachten eines Menschen Unglück
oft nur für sich, für den Moment,
als wär das Leben aufgeteilt in Stück für Stück,
so dass man den roten Faden nicht erkennt.
Jedoch gab es ein langes Vorher
und darin war nicht alles schlecht.
Und es folgt auch noch ein Nachher,
das biegt das Unglück sich zurecht.
Wer kennt nicht die philosophische Geschichte
vom Bauern, der sein Pferd verlor,
aus dessen Unglück dann bei Lichte
ein Phönix aus der Asche stieg empor?
Schon der alte Heraklit, er schrieb es auf Papyrus,
dass das Universum kein Stillleben ist:
"Alles fließt. Das Leben ist ein Fluß",
und dass man den Wert nicht am Moment abmisst.
Mancher Menschen Unglück ist so groß,
dass er glauben mag, nichts wird jemals wieder gut,
doch reißt der Strom des Lebens ihn von dieser Stelle los,
spült ihn an neue Ufer, gewinnt er wieder Mut.
Hat er in sein Leben erst zurückgefunden,
werden Zeiten kommen, da er wieder genießt.
Und die Zeit heilt doch die meisten Wunden.
Alles fließt.
Kommentar:Würde die Zeit Geschehnisse nicht verblassen lassen, würden wir vergangene Dinge kaum verkraften. Dein Gedicht ist aus dem Leben geschnitten. Es gefällt mir sehr!
Kommentar:Manchmal bringt auch echtes Interesse am Gegenüber zusammen. Ein aufrichtiges wie geht es dir? Wie kam es dazu? So ist es mir ergangen...Manchmal öffnet das die Schranken und man trifft unverhofft auf Gleichgesinnte. Laut meiner Interpretation steht da so vieles was ich am heutigen Miteinander vermisse. Alle rasen im Puls der Zeit aneinander vorbei und bleiben auf der Strecke.
Kommentar:Ohne zu übertreiben... Wie oft habe ich mich schon gefragt welche Geschichte hinter dem Menschen steckt der gerade an mir vorbei geht. Doch wie aufeinander zugehen und den Panzer des Selbstschutzes brechen? Wie aufeinander zugehen ohne aufdringlich zu wirken und Opfer der Ablehnung zu werden? Du hast essenzielles das untergeht sehr poetisch zur Oberfläche gebracht. Mich zum nachdenken bewegt und einen stummen Nerv laut angesprochen. Daumen hoch!
Kommentar:Wie töricht wenn man meint man könne einen Moment beurteilen, wenn man bedenkt dass viele andere Momente zu diesem geführt haben!!
Dein Gedicht regt total zum Nachdenken an, sehr lesenswert!
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]