Freund

Du denkst, du denkst, zerpflückst die Welt in Teile -
Bist laut und wild und hälst das durch, ne Weile;
Zumindest bist du am Ende dann
Wieder alleine bist und alles in seine Teile zerpflückst.

Du suchst, du suchst und schleuderst Zeit umher,
Verbringst die Tage, Nächte, Stunden immer mehr
Mit Dingen, die dein Leben effektiv optimieren sollen -
nicht für dich, sondern weil andere es so sehen wollen.

Du fühlst, du fühlst dich hin und her geschleudert -
Dein Kopf ein Schiff, auf dem die Mannschaft meutert.
Immer die Frage nach dem innersten Kern, der dich ausmacht
Und im Hintergrund diese Stimme, die dich weiterhin auslacht.

Du schreist, du schreist, doch der Wahnsinn bleibt haften
Und du fragst dich, wie lange kann man sowas noch verkraften?
Wie lange kann man sich selbst verlieren und doch nicht ganz?
Und am Abgrund stehend tanzt du diesen endlos gefährlichen Tanz.

Und am Ende fällst du.

Du fällst und landest doch ganz unversehrt,
Ganz unerwartet sanft auf einem, der sich gar nicht wehrt.
Der dir noch auf hilft und all den Irrsinn von deinen Schultern hebt.
Und dir in kleinen und dann in großen Schritten zeigt,
wie Leben geht.


© Bücherdiebin


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