Der Geist der Jugend ist wahrlich unbestechlich.
Auch ohne Wissen handelt er mit wunderbarer Sicherheit,
doch ist man erst alt und erst gebrechlich,
ist's vorbei mit dieser Unbestechlichkeit.
Die Jahre hinterließen tiefe Gräben,
für die zuzuschütten man über viele Schatten springt.
Was nützt dir ein so hehres Leben,
wenn es Träumen nicht Erfüllung bringt?
Wer fürchtet, auch den letzten Zug noch zu verpassen,
dem ist der Ticketpreis egal.
Man lernt, die fünfen grade sein zu lassen.
Der Grad dazwischen ist sehr schmal.
In welche Richtung am Ende deine Lebenswaage zeigt,
wird bestimmt von vielen Kompromissen,
zu denen man mehr und mehr im Alter neigt.
Zum Glück kann die Jugend das nicht wissen.
Kommentar:Liebe Verdichter,
mit Deinem Gedicht hast mir aus der Seele gesprochen. Kann das Alter aber auch nicht ganz verteufeln, denn WIR waren ja auch mal jung und haben alles, vielleicht nicht alles, besser gewusst. Haben die Ausgelassenheit der Jugend genossen, und können auch das Alter genießen, wenn auch das junggebliebene Herz nicht mehr so ganz zur äußeren Hülle passen will. Man muss den richtigen Blickwinkel erwischen, dann kriegen wir das hin.
Sehr schön beschrieben.
Kommentar:Wenn du jung bist willst du mit dem Kopf durch die Wand,
und jeder begreift es. Bist du älter sind Kompromisse
wichtig weil sie dir Frieden geben. Gerne gelesen liebe Verdichter.
Liebe Grüße Agnes
Kommentar:Ein herrliches Gedicht! Und danke für den letzten Kommentar! Du hast mich auf meine duklen Seiten aufmerksam gemacht! Diese Seiten gehören aber demnächst der Vergangenheit an! Denn ich ich habe einen Termin für einen Exorzismus! Danach bin ich ein neuer Klaus! Ich hoffe Du liest dann meine Texte anders! Klaus
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.