Erst der Kopf
Und dann die Schultern
Arme, Beine, Knöchel
Und schließlich
Die kleinsten Zehen
Der größte Schrei
Und so viel Blut
Ein wunderschöner
Blauroter Wurm

Du kamst an
Und sie ging fort
Hände, Stimme, Hirn
Und schließlich
Der letzte Atemzug
Die Augen glasig
Und so viel Blut
Ein wunderschöner
Kaltblauer Engel

So still zu zweit
Und kalt das Bett
Essen, Trinken, Schlafen
Doch schließlich
Wird mir klar
In dir ist ihr Name
Und ihr warmes Blut
Eine wunderschöne
Ganze Familie


© IchWillKeinenNamen


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Kommentare zu "Wir sind genug"

Re: Wir sind genug

Autor: ThomasNill   Datum: 09.08.2020 22:48 Uhr

Kommentar: Drei vielzeilige Strophen, kurze Zeilen.

In der ersten Strophe wird mit wenigen Worten aber genau die Geburt eines Kindes beschrieben.

Das Kind kam, die Mutter starb.
Beschreibung des Todes der Mutter.

Vater und Kind sind nun zu Zweit.
Zuerst fehlt das die Mutter und Frau,
dann die Routine
Irgendwann die wohl plötzliche Einsicht,
das das Kind von der Mutter stammt.
Vielleicht eine kleine Gemeinsamkeit zwischen
Kind und Mutter im Verhalten, im Aussehen.
Der Vater erkennt die Mutter im Kind wieder.
Ein glücklicher Moment, denn er macht die Familie
wieder komplett.

Ein wunderschönes, tolles Gedicht! Super!

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