Am Horizont, im Osten,
zeigt sich ein zartes Rosa,
im Westen ein hellgrau nebelartiges Gebilde,
in weiter Ferne,
ein schwachsilberner Glanz
liegt auf der ruhenden Stadt,
ein Schwarm schwarzer Krähen
fliegt krächzend über die Dächer,
der großen, schlafenden Stadt,
vereinzelt Motorgeräusche
laut und dann leiser werdend,
ein vernehmbares Rauschen ist zu hören,
es ist der täglich beginnende Puls
einer großen Stadt,
es beginnt ein erst zaghaftes,
dann lauter werdendes Klopfen,
ein dumpfes Stoßen, ein blechernes Klingen,
ein ruckartiges Stanzen und ein schrilles Pfeifen,
die Sonne zeigt sich allmählich,
sie erhellt Gebäude, für Gebäude,
das geschäftige Treiben, der Menschen, beginnt,
Kommentar:Lieber Jürgen,
jeder von uns hat bestimmt schon mal erlebt, wenn der neue Tag erwacht und sich nicht viel dabei gedacht. Aber du schreibst es so realitätsnah, dass man es bei jedem Lesen neu erlebt.
Liebe Grüße Wolfgang
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]