Am Horizont, im Osten,
zeigt sich ein zartes Rosa,
im Westen ein hellgrau nebelartiges Gebilde,
in weiter Ferne,
ein schwachsilberner Glanz
liegt auf der ruhenden Stadt,
ein Schwarm schwarzer Krähen
fliegt krächzend über die Dächer,
der großen, schlafenden Stadt,
vereinzelt Motorgeräusche
laut und dann leiser werdend,
ein vernehmbares Rauschen ist zu hören,
es ist der täglich beginnende Puls
einer großen Stadt,
es beginnt ein erst zaghaftes,
dann lauter werdendes Klopfen,
ein dumpfes Stoßen, ein blechernes Klingen,
ein ruckartiges Stanzen und ein schrilles Pfeifen,
die Sonne zeigt sich allmählich,
sie erhellt Gebäude, für Gebäude,
das geschäftige Treiben, der Menschen, beginnt,
Kommentar:Lieber Jürgen,
jeder von uns hat bestimmt schon mal erlebt, wenn der neue Tag erwacht und sich nicht viel dabei gedacht. Aber du schreibst es so realitätsnah, dass man es bei jedem Lesen neu erlebt.
Liebe Grüße Wolfgang
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]