Vor langer langer Zeit wohnten ein alter Mann und sein Sohn in einem ganz kleinen und schönen afrikanischen Dorf. In diesem gab es keine Autos, keine Pferde, keine Fahr- und Motorräder. Dort gab es nur Esel, und der alte Mann und sein kleiner Sohn hatten zum Glück einen Esel, einen kleinen Esel.
Eines Tages mussten sie von ihrem ganz kleinen und schönen Dorf in ein anderes Dorf gehen. Das andere Dorf lag aber 5000 Km weit weg von ihrem ganz schönen und kleinen Dorf. Für den langen Weg aber verfügten sie nur über den kleinen Esel. Am Tag der Abreise fragte der kleine Sohn seinen alten Vater: „Papa, wie werden wir diese Reise schaffen mit nur einem kleinen Esel?“ Der alte Mann gab seinem Sohn die Frage zurück, und der Sohn antwortete: „Papa, da unser Esel noch klein ist, wünsche ich mir, dass wir zu Fuß mit ihm gehen.“ Der alte Vater tat das, was sein Sohn ihm vorschlug und sie machten sich auf den Weg. Die Reise war lang. Sie gehen und gehen und gehen, sie sehen aber nichts Schönes auf dem Weg. So langweilte sich der Kleine. Sein Papa bemerkte das und sang sofort ein Lied, das der Sohn mochte und der deswegen mitsang.
Lied
Endlich kamen sie im ersten Dorf, das sich auf dem Weg befand, an. Die Bewohner des Dorfes kamen auf sie zu, wunderten sich und sagten zum alten Mann und seinem Sohn: „Was ist das für eine Familie? Wir können es überhaupt nicht glauben! Wieso habt ihr einen Esel und keiner sitzt darauf?“ Am nächsten Tag, bevor sie sich auf den Weg machten, fragte der Sohn seinen Vater, was sie nun tun sollen. Der Vater gab ihm die Frage zurück. Darauf antwortete der Kleine: „Du bist alt, du hast keine Kraft mehr, also du kannst dich auf den Esel setzen.“ Der Vater tat das, was sein Sohn ihm vorschlug, und so verließen sie das erste Dorf. Auf dem Weg langweilte sich der Sohn, der alte Mann hatte es bemerkt und sang das Lied, das der Sohn so sehr mag und der Sohn sang mit,
Lied.
Hurra! Sie sind im zweiten Dorf angekommen. Sofort wurden sie von den Bewohnern des Dorfes umzingelt. Die Dörfler wunderten sich und sagten zu ihnen: „Was ist das für ein Vater? Wieso sitzt du auf dem Esel und lässt deinen so kleinen Sohn, der deinen Schutz braucht, zu Fuß gehen?“ Am Tag darauf, bevor sie sich auf den Weg machten, fragte der Sohn seinen Vater, was sie tun sollten. Der Vater gab ihm die Frage zurück. Darauf antwortete der Kleine: „Ok, Papa, ich werde mich auf den Esel setzen und du wirst zu Fuß gehen“ Der Vater tat das, was sein Sohn ihm vorschlug und so verließen sie das zweite Dorf. Auf dem Weg langweilte sich der Sohn, der alte Mann hatte es bemerkt und sang das Lied, das der Sohn so sehr mochte, und der Sohn sang mit.
Lied
Super! Sie sind im dritten Dorf angekommen. Auch dort wurden sie von den Bewohnern umzingelt. Die Dörfler wunderten sich und sagten zu ihnen: „Was ist das für ein Kind? Wo ist der Respekt hingegangen? Wieso sitzt du Kleiner auf dem Esel und lässt deinen so alten Vater, der keine Kraft mehr hat, zu Fuß gehen?“ Am Tag darauf, bevor sie sich auf den Weg machten, fragte der Sohn seinen Vater, was sie tun sollten. Der Vater gab ihm die Frage zurück. Darauf antwortete der Kleine: „Papa, ich habe eine gute Idee! Wir setzen uns beide auf den Esel, dann geht keiner mehr zu Fuß“ Der Vater tat das, was sein Sohn ihm Vorschlug und so verließen sie das dritte Dorf. Auf dem Weg langweilte sich der Sohn, der hinter dem Vater saß, der alte Mann hatte es bemerkt und sang das Lied, das der Sohn so sehr mag und der Sohn sang mit.
Lied
Toll! Sie sind im vierten Dorf angekommen. Da, genau da… passierte das Gleiche. Die Bewohner des Dorfes sahen sie so entsetzt an, wunderten sich und sagten zu ihnen: „Was ist das für eine Familie? Wieso setzt ihr euch zwei auf diesen kleinen Esel, der von euch geschützt und gefüttert werden soll?“ Am Tag darauf, bevor sie sich auf den Weg machten, fragte der Sohn seinen Vater, was sie tun sollten. Der Vater gab ihm dieselbe Frage zurück. Darauf antwortete der Kleine: „Papa, ich habe die beste Lösung gefunden! Da wir den Esel schützen und füttern sollen, schlage ich vor, dass Wir ihn auf den Schultern tragen“ Der Vater tat das, was sein Sohn ihm Vorschlug, und so verließen sie das vierte Dorf. Dieses Mal langweilte sich der Sohn nicht nur, sondern er wurde auch langsam sehr müde, da der Esel zwar klein, aber sehr schwer für ihn war. Der alte Mann hatte es bemerkt und sang das Lied, das der Sohn so sehr mag. Um seinen Sohn zu ermutigen, machte der alte Mann einige Tanzschritte dazu. Dem Sohn gefiel das, so sang und tanzte er mit.
Lied und Tanz
Gott sei Dank! Sie befinden sich nun im Zieldorf. Die lange Reise mit viel Kritik an ihrem Verhalten war also zu Ende. Aber, aber, aber… Die Bewohner von dem Dorf wunderten sich auch und sagten zum alten Mann und seinem Sohn: „Was ist das für eine Familie? Wieso habt Ihr einen Esel und statt euch zu tragen, tragt ihr ihn?“ Der Sohn konnte nicht mehr verstehen, was mit den Leuten passierte, und fragte seinen Vater ganz verwirrt: „Papa, auch hier sind die Leute mit uns nicht zufrieden. Ich verstehe es nicht mehr. Was hätten wir machen müssen?“ Der Vater sagte seinem Sohn: „Du hast die falsche Frage gestellt. Die richtige Frage ist: Was wolltest du machen?“ Darauf antwortete der Sohn: „Ich wollte nur, dass Du, mein alter Papa, dich vom Esel tragen lässt, dass du von der langen Reise nicht erschöpft wirst und du noch länger lebst, um mich zu schützen und den Esel zu füttern“
Der Vater sagt zu seinem Sohn: „Du, kleiner Sohn, hör mir gut zu! Das ist schon sehr gut, dass du ein Ziel im Leben hast. Du darfst aber Niemandem erlauben, dich von deinem Ziel oder von deinem Traum abzubringen.“


© 09.01.2019


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