Seltsame Musik hab ich im Ohr.
Wo habe ich das schon mal gehört?
Eine Erinnerung steigt mir empor,
die Bilder in meinem Kopf beschwört.
Ein Laubengang im Sonnenschein.
Ich gehe in uraltem Gemäuer.
In den Bögen wächst wilder Wein.
Irgendetwas ist mir nicht geheuer...
In mir spricht der Philosoph,
er warnt mich vor dieser Welt.
Der Gang endet in einem Hof,
wo der Abt sitzt und erzählt.
Er spricht von seinem Leben,
von all den Fehlern, die er beging
und er bittet jene zu vergeben,
an deren Herz er einmal hing.
Als ich zu ihm hinüber gehe,
erkenne ich in ihm eine Frau.
Mir wird bang, weil ich nun sehe,
dass ich auf mich selber schau.
Jetzt erkenne ich auch die Musik!
Sie spielt im Theaterstück meines Lebens
und es schwingt in ihr leise Kritik,
denn auf Inhalt wartet sie bisher vergebens.
Und so stehe ich in diesen alten Mauern,
erkenne mich selbst im Hofe dort,
doch noch brauche ich um mein Leben nicht zu trauern,
denn um es zu leben gehe ich nun von hier fort.
Kommentar:Es sind oft gedankenverlorene Augenblicke wo das bessere in unserem Mensch sein sichtbar wird. Und wenn wir uns dann in der echten Welt wieder finden. Dann beginnt wirklich der bessere Mensch in uns zu leben. Und das genau hast Du beschrieben! Also für mein Empfinden! Klaus
Kommentar:Liebe Verdichter,
du gebrauchst sehr schöne Metaphern, um zu deiner "Erkenntnis" zu gelangen.
Wehmut und Trauer, aber auch Aufbruchsstimmung.
Abendgruß,
Ikka
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Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]