Es trägt ein jeder auf seinem Rücken
ein gut gefülltes Säckchen.
Oft so schwer, es will uns niederdrücken.
Das Leben hat für jeden sein eigenes Päckchen.
Die schicke Frau in der Bahn scheint jeder zu lieben,
unentwegt plappert und lacht sie in ihr Telefon,
doch neulich sah ich sie einen Rollstuhl schieben,
darin ihr schwerstbehinderter Sohn.
Im Krankenhaus, da lacht der Clown.
Gut gelaunt und in bunter Hos',
doch möchte man nicht hinter die Maske schaun,
denn er ist verbittert, weil schon so lange arbeitslos.
Die Nachbarin von gegenüber,
die Tulpenzwiebeln setzt in Massen,
neulich sprachen wir mal drüber:
Sie hat Krebs - ich konnt's kaum fassen.
Der eine pflegt die Schwiegermutter,
der andere ist selber krank.
Der Fischer hat ein Leck im Kutter,
woanders gibts nur Streit und Zank.
Es stimmt: "Unter jedem Dach ein Ach..."
Schaut man hin, sieht man das Leid an jede Türe klopfen.
Das Schicksal hat für alle ein spezielles Fach,
Glück ist eher wie auf dem heißen Stein ein Tropfen.
Mich selbst hat das Leben lange Zeit verschont.
Es gab nur Leid, das ich bei anderen sah.
Dafür hat sich mein Päckchen jetzt gelohnt:
Halleluja, die Post ist da!
Nun ja, die Post war schon vor gut 2 Jahren da und hat mir ein Monsterpaket vor die Tür gelegt. Inzwischen habe ich einiges daraus wegarbeiten können. Jetzt kann ich auch darüber schreiben.
Kommentar:Die fünfte Strophe ist wichtig. Solche Texte benötigen immer eine Auflockerung. Oder sie deprimieren, den Leser, nur. Das sind so Nuancen, die ein versierter Schreiber im Blick haben sollte. Und da Du eine intelligente Schreiberin bist. Ist Dir das klar! Der Text als ganzes ist gekonnt geschrieben. Und ist der Beweis das Du einen Schatz in der Birne hast, den Du pflegen solltest! Klaus
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.