Ich hatte eine "Jugendliebe"
- wie man gemeinhin treffend sagt -
mit allem Drum und Dran
was man sich an Verliebtheitswonnen
nur fantasievoll denken kann!
Da gab es Küsse, vieltausendmal im Jahr,
dazu vielhundert Liebesbriefe, das ist ja klar,
Geschenke, gold und silber fein,
die Fotos, na, nicht immer so ganz
jugendrein ...
Doch, es wäre keine "Jugendliebe",
wenn sie denn bliebe!
So kam es wie es kommen musste
zu arg Verdruss und schmerzhaft Verluste:
Was einst wie eine Himmelsmacht
verzückt in lodernde Flammen entfacht,
erlosch wie ein abgebrannter Docht -
erstickt im tiefdunklen Kellerloch.
Die kalt verflossene "Jugendliebe"
verdient wahrlich keine Hiebe,
ließ sie doch sprießen wie am Graseshang
den Neuanfang mit Fortpflanzungsdrang.
Und die Moral von der Geschicht':
Eine "Jugendliebe" vergisst man nicht!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]