O diese Tulpe, armweit auf dem Tische,
wie steigt sie auf, wie fallen ihre Schatten,
dass Hell und Dunkel sich im Weichen mische.

Nebliges Weiß, noch unberührt wie Matten
von frühem Schnee; und diese hellen Spitzen
der Vase, die dem Blütenschaft gestatten,

sich aufzurichten und ihn gleichsam schützen,
derweil Lichtstrahlen durch das Fenster zeigen
und fall’n als Muster durch die Fensterritzen.

Und gleich der Tulpe will mein Hals aufsteigen,
will wachsen in die Wärme, will empor
und wie ein Kelch frei in die Höhe steigen.

Jedoch ein brennend rotes Blütentor
tut wild sich auf, wird hellrot an den Rändern ...
Dies war die Stunde, da ich fest mit schwor:

noch vor dem Welken meinen Weg zu ändern.


© Peter Heinrichs


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Eine Tulpe im Sommer

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