Als wir Steine waren,
baute man auf und mit uns.
Kriege wurden mit uns geführt,
bis die Toten nicht mehr genügten.
Man wusch uns aus,
man warf uns.
Dich hob man auf,
mich auch.
Gelegentlich verhob sich jemand,
aber auch steinreich wurden einige.
Kanten und Ecken entsagten wir,
angepasst - doch kalt und hart.
Als wir Steine waren,
trollte sich ein Jeder
durch geltende Betten.
Lief, getragen von Strömungen ...
Schmelzendes Ist schob
uns in ein zweifelhaftes Morgen.

Jetzt atmen und lieben wir!
Enden dennoch,
kurz Wellen schlagend
und versinkend ...
im Meer des Vergessens.


© Ralf Risse


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Kommentare zu "Als wir Steine waren"

Re: Als wir Steine waren

Autor: possum   Datum: 05.12.2017 7:36 Uhr

Kommentar: Wie wahr, dies verankert sich in die Tiefe der Seele dein Werk lieber Ralf, glG!

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