Was treibt mich noch an?
Mir wäre wohler, wenn ich's wüsste.
Mag nicht mehr tun, was ich noch müsste.
Nichts zieht mich in seinen Bann.
Ein paar Ziele hatte ich schon erreicht,
doch nun scheint alles inhaltslos.
Niemals war das Ziel sehr groß
und niemals war das Leben leicht.
Was ich hatte ist zerronnen.
Kinder, Mann, Haus - alles verloren.
Und würde ich nochmal geboren,
so hätte ich noch lange nicht gewonnen.
Wirkliches Leben hängt nicht an Dingen.
Zu leicht verliert man, was man liebt.
Auch wenn man selbstlos gibt und gibt,
gehen selbst Menschen, an denen wir hingen.
Wie also soll ich mein Leben leben?
Zu lange fehlte mir das Glück.
Wenn ich sicher wär', es käm damit zurück,
würd' ich mein bisschen Leben freudig geben.
Doch so einfach ist es nicht.
So wander ich durch tiefste Nacht,
streichel meine Seele sacht
und warte auf das Morgenlicht.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]