Jeden trifft es
Und jeder weiß
Die Jahre ziehen vorüber
Ganz leis`

Wächst man heran
So ändert sich vieles
Der Verstand realisiert
Dass das Leben kein Spiel ist

Vielmehr ist es eine Prüfung
Die man meistert oder nicht
Blaumachen scheitert
Es herrscht Anwesenheitspflicht

Der Blick in die Zukunft
Er betrübt
Existenzangst macht sich breit
Denn man hat doch nie geübt

Verantwortungsbewusst sein
So lautet das Gebot
Erwartungen werden geringer
Doch stetig steigt das Eigenlob

Eine schlaffe Hülle schimpft sich Körper
Der statt Weisheit Faulheit innewohnt
Am Abend schläft sie ein vorm Fernseher
Oder äußert sich zunehmend gefühlsbetont

Dieser permanente Drang nach Produktivität
Er lässt sich nicht abstellen
Und gerade, weil man es so sehr will
Schlägt die Kreativität nur noch selten Wellen

In einer Disziplin jedoch
Wird man produktiver denn je
Im verräterische Freunde vergessen
Auch, wenn es meist tut sehr weh

Ja, das Aussortieren lernt man
Genau wie das Vergeben
Tausend Dinge könnte ich aufzählen
Geduldig sein, „Nein!“ sagen oder einfach zu leben

Es irritiert einen und man mag es
Beziehungsweise nimmt es so hin
Schlussendlich die Antwort auf die pseudobedeutende Frage gefunden
Man gibt dem Leben einen Sinn


© madame_poésie


1 Lesern gefällt dieser Text.


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Vom Älterwerden"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Vom Älterwerden"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.