Unausweichlich


Der Zeitpunkt wird kommen, da werden wir's sehen.

Wir werden es wissen, und keiner wird lachen.

Wir werden den Weg oft gemeinsam wohl gehen.

Er wird uns mal froh und mal unglücklich machen.



Wie weit wird er reichen? Wie lang wird er dauern?

Wie sehr trägt Gewohnheit? Wie lang bleibt es Liebe?

Wird irgendwo einmal ein Trennungsgrund lauern?

Regieren die Mächte des Herzens die Triebe?



Wir wünschen uns sehr, dieser Tag sei noch ferne.

Er ängstigt mich jetzt schon, denn sicher ist eines:

Sein Name ist „Ende“ - den hat keiner gerne.

Ein Herz wird dann trauern – ist's meines? Ist's deines?



Wird Scheidung uns trennen? Weint einer am Grabe?

Mag nicht daran denken - ich brauch' deine Nähe!

Du bist mein Begleiter – wie lieb ich dich habe!

Und das ist, was zählt und worauf ich jetzt sehe.


© Corinna Herntier


9 Lesern gefällt dieser Text.











Beschreibung des Autors zu "Unausweichlich"

Manchmal kriecht dieser Gedanke in mir hoch - gerade wenn wir besonders glücklich sind ... dann verdränge ich ihn so schnell es geht.

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Kommentare zu "Unausweichlich"

Re: Unausweichlich

Autor: pepe   Datum: 19.03.2014 21:06 Uhr

Kommentar: Sehr sehr schön :-)

Re: Unausweichlich

Autor: Doris Demski   Datum: 19.03.2014 21:19 Uhr

Kommentar: So schön und so wahr!
Aber die Gegenwart ist wichtig, genieße bewusst jede Minute, in der du dich einfach nur wohlfühlst, in der dir die Zukunft nichts anhaben kann.
LG D.D.

Re: Unausweichlich

Autor: noé   Datum: 20.03.2014 3:24 Uhr

Kommentar: Wenn man könnte, sollte man ihn zwar betrachten, diesen Gedanken, aber nicht gefühlsbeladen betrachten, realistisch-distanziert, das wäre vernünftig.
Aber gerade, wenn man besonders glücklich ist - und sogar noch zu zweit und gleichzeitig - ist es unmöglich, einen solchen Gedanken realistisch-distanziert zu betrachten. Das Wissen um die Unausweichlichkeit und die eigene Hilflosigkeit demgegenüber, beschert einem Gänsehaut und verdunkelt die Flamme des Glücks. Dann ist es wirklich gesünder, diesen Gedanken in die Zukunft zu verweisen.
Traurig stimmender aber sehr intensiver Text, Cori, für alle, die dies schon - mindestens - einmal erlebt haben...
noé

Re: Unausweichlich

Autor: cori   Datum: 20.03.2014 8:21 Uhr

Kommentar: Lieber Pepe, liebe Doris und liebe Noé,
ich danke euch für eure freundlichen Worte!
Es ist wahr, diesen dunklen Gedanken sollte ich keinen Raum geben - ich arbeite daran ...
Liebe Noé, ich habe in Kommentaren von dir gelesen, welches schwere Schicksal dich in dieser Beziehung getroffen hat - und das gleich doppelt! Ich frage mich, wie du es schaffst, trotzdem so optimistisch zu wirken/zu sein ...
Ich grüße euch
Cori

Re: Unausweichlich

Autor: noé   Datum: 20.03.2014 8:42 Uhr

Kommentar: Ach, Cori! Ich denke, das ist eine Art Ausgleich seitens den Universums (oder wessen auch immer, für mich ist es ja Gott), dass ich wenigstens DAS im Überfluss habe, wenn sonst schon so einiges schief ging... Vielleicht, wenn Du meinen Text "Dennoch-Mensch" liest, ist es so eine Art von verwurzeltem Trotz, der sich, und rund um sich herum allen anderen auch, ständig sagt: "Jetzt erst recht! Ich lass' mich doch nicht VON SOWAS unterkriegen!!" Auf alle Fälle ist es nichts Aufgesetztes, sondern kommt tatsächlich von innen und lässt mich - meinem Autorenprofil-Motto gemäß - das Schöne, und mit ihm das Glück, auch in scheinbar unscheinbaren Dingen erkennen. Für diese Fähigkeit bin ich immens dankbar (wem auch immer, für mich ist ja Gott [s. o.]!)
Ich knuddel Dich mal, einfach so.
noé

Re: Unausweichlich

Autor: cori   Datum: 20.03.2014 8:58 Uhr

Kommentar: Das ist wirklich ein Geschenk, dass du erhalten hast! Wie schön!!

... und das Knuddeln lasse ich mir gerne gefallen :)!
Ich drück' dich
Cori

Re: Unausweichlich

Autor: Alex Anders   Datum: 20.03.2014 19:50 Uhr

Kommentar: Hallo Cori,

auch ich habs bitter lernen müssen: Der Tod ist das natürliche Ende jeder Partnerschaft - jeder andere Schluss ist vom Menschen gemacht.

Gruß, Alex

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