Weißt nicht was dich dorthin geführt hat
In diesem moment
Es ist
Als hätte dich eine unsichtbare hand geführt
Die hand
Lässt dich den karton öffnen
Der dein altes ich bewahrt
Ist es doch ironie
Ein halbes leben passt nun in einen schuhkarton
Fängst an in alten wunden zu wühlen
Immer tiefer tauschst du ein
In eine längst vergessene welt
Siehst die bilder
Wie sie dir damals oft erschienen sind
Und es fühlt sich kaum anders an
Versinkst in den stechend blauen augen
Und wartest noch immer auf eine reaktion
Plötzlich bist du wieder 15
Und unsterblich verliebt
Dasselbe verlangen packt dich
Dieselbe sehnsucht
Derselbe schmerz
Nur das gefühl
Der unerreichbarkeit
Ist nun gewissheit
Paradox, doch es ist wunderschön
Denn schmerz ist vor allem eins
Leben
Leben
Dem bist du noch immer nicht gewachsen
Routiniert legst du schlagartig alles aus der hand
Und den karton zurück in die vitrine
Bis zum nächsten mal
Wenn du wieder ein wenig leben brauchst
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]