Im Grase lag einst eine Schlange
und sinnierte so vor sich hin
über Gott und die Welt philosophierte sie also
und plötzlich kam ihr etwas in den Sinn:
"Wir Schlangen sind eigentlich immer die Bösen,
die Menschen haben auf uns einen Hass",
das dachte sie so zwischen Wachsein und Dösen.
"Sie mögen uns nicht", grübelte sie,
und eigentlich ist das sehr ungerecht,
wir sind schliesslich auch nur Schlangen
und haben ein Recht zu leben".
Eine Träne kullerte ihr über?s Auge
und die Lippen fingen an zu beben.
Im hohen Grase, da lag die Schlange
war tief deprimiert und überlegte noch lange.
Da hörte man von weitem Schritte,
die Schlange räkelte sich gerade.
"Eigentlich ist es sehr schade",
meinte sie, "mit uns und den Menschen".
So nickte sie ein und seufzte noch tief,
da kam etwas näher während sie schlief.
Lärm riss die Schlange abrupt aus den Träumen.
Argwöhnisch blickte sie nach links und nach rechts.
"Was soll?s", dachte sie noch, "ich will meine Ruh!"
überlegte nicht lange und dann biss sie zu.
Und die Moral von der Geschicht?: Traue einer Schlange nicht!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]