Zwei Eintagsfliegen traten an
zur jugendlichen Wette -
mit Mut gesegnet eine nur,
die and`re ihn gern hätte.
Unbezwingbar uns`re Helden,
entschlüpft grad einer Pfütze . . .
Voll Überschwang und Tatendrang -
wozu das Leben nütze ?
So flogen sie zum Wiesenbach,
bedrohlich beide schwirrten. . .
Ganz dicht der Flug am Schaf vorbei
und auch am Aug`des Hirten.
Der Flieger Ziel alsbald in Sicht,
am alten Wehr - ein Ozean !
So breit, so tief, voll Ungeheuer . . .
daß man es kaum beschreiben kann.
" Es gilt wer schnell in knapper Höhe
des Ufers Gegenpart erreicht! "
sprach`s startend ,aber voller Zittern.
Jetzt schien es schwer, was doch ganz leicht.
Die Zarte stürzte in den Tod,
gefolgt von einer Welle. . .
die Zweite sah nur kurz das Maul
der dicken Bachforelle.
Nun ist es Abend und sie seufzt
allein als müder Falter.
Ein Rentner, der den Schluss geseh`n,
in doch so jungem Alter.
Als es dann dunkelt
kommt ans Licht :
Ein Tag ist lang,
oder auch nicht.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]