Aus nichts als einem Sanft-sich-geben
entsteht ein Schwung, der Katastrophen reißt,
der einen Anspruch geltend macht und sagt:
hier ist noch mehr als dieses hohe Schweben,
das weder aufsteht, noch vergreist –
ab jetzt wird weiter nichts vertagt.

Gelobt und nicht gelobt – verpfiffen (?),
so geht’s und aus dem ganzen Segen steigt
ein Etwas das von sich zutiefst ergriffen,
von Anfang an sich schon zum Ende neigt.

Nur – auf dem Weg entstehen Welten
der Fantasie, der Triebe (unbekannt),
wo, wechselnd unter Himmelszelten –
was ist bleibt zunächst unbenannt –
die vielen Augenblicke deutlich fahren,
weil sie umschließen was geboren ist,
sich dann formieren, so in Stund‘ und Jahren.
Und immer schreien sie: du bist!!

Versprochen ist und kann nichts werden!
Gedeihe, wenn das Glück dich findet!
Und klage spärlich – pack dich an!

Es gibt ein Wunschkonzert auf Erden,
wenn es dich will und dich entzündet –
dann bist du einfach besser dran.

Genau genommen war’s vorher entschieden,
du stemmst dich kraftvoll in die Seile
und du verleugnest alle „Fremdherrschaft“.
Die „Wunder“ bleiben unvermieden,
sie kleiden deine endlich lange Weile
und zeigen dir die wahre Wissenschaft.

Besteh! Agiere mit den Hoch-Gefühlen,
du hast kein andres Werkzeug in der Zeit.
Nur damit planst du in den Zielen –
und trägst kein Vogel-Federkleid.

„Bemühung“ heißt dein alleroberstes Gebot!
Du lässt nichts ruh’n, nein, du treibst voran!
Und da du auch in Finsternis und Not
noch aufbegehrst als wie ein Ehrenmann,
kann dich nur Tod aus deiner Bahn befreien.
Nur deine Stimmen haben letztlich recht.
Du möchtest fliehen, zetern, schreien –
das letzte Wort im Fleisch hat das Geschlecht!

Versprochen darf und kann was werden,
gedeihe, so das Glück dich bindet –
vertrage dich und trag‘ dich an!

Es gibt kein Wunschkonzert auf Erden,
wenn wer dich will und dich auch findet,
dann tust du eben was man kann.

Und wenn im Blickfeld Seen glänzen,
du Hahn im Korb bist, Wellenreiter,
dann müh‘ dich um das auch zu halten,
denn all die göttlichen Tendenzen,
die dir den Sinn vorgaukeln und so weiter,
die gilt’s „geschichtlich“ zu verwalten.

Du protestierst, du bleibst dir treu, genau
das ist es was du kannst und machst.
Dein Bildnis leuchtet auf im Grau,
bei dem du aus dem Strom „Bewegung“ lachst.

Doch wenn du Kain bist, ohne das Gewisse
und dieses Mal „Essollnicht“ trägst,
dann helfen auch Gewissensbisse
nicht und auch nicht wenn du es erträgst,
daß, obwohl du wie ein Abel strebst,
kein Gottgefallen, keinen Beifall erntest.
Dann weißt du nicht warum du lebst
und nicht warum du dich davon entferntest.

Verbrochen ist und darf nichts werden,
das sagst du dir, wenn man dich schindet.
Verzage nicht und frage an!

Das große Wunschkonzert auf Erden,
das nie entsteht und stets verschwindet,
weist dir den Ursprung: „Esbegann“!

Mit dickem Rohr auf Spatzenhirne schießen
ist eine Gunst, man kann es nicht erlernen,
daß etwas trifft was gut gekonnt ersonnen,
wenn sich des Schicksals enge Ketten schließen
hilft dir kein Schweiß bis zu den Sternen.
Dann bleibst du einsam und versponnen.

Dann gehst du doch – ein Niemand fort…
Das machst du immer weiter mit!?
Denk: keiner ist dir noch im Wort –
bei keinem noch so kleinen Schritt!

In dieser Schuld kannst du nur auf dich zählen.
Doch nicht mehr wenn das Blatt sich wendet,
dann heißt es die Verbannung wählen.
Gib’s zu: du bist gemein verblendet!
Die Täuschung aus dem Selbst war groß!
Wenn du ein Nichts bist musst du’s glauben!
Du kamst aus einem derben Schoß
um dich der rechten Einsicht zu berauben?!

Gebrochen ist und soll nichts werden,
was sich auf deine Stärken gründet –
das spricht auch über dich den Bann!

Wo spielt das Wunschkonzert auf Erden,
das dir von goldnen Dingen kündet
und nicht allein vom leeren Wahn?

Gedeihe nun in diesem fremden Leben,
entstehe, wenn die ganze Welt entgleist
und zeige was hier alle drückt und plagt.
Vergiss auch nicht der Schönheit das zu geben
Was nur für dich den Glanz beweist!
Sei frei, denn das ist strengstens untersagt!


© Sur_real


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Kommentare zu "In Memoriam: mein Leben"

Re: In Memoriam: mein Leben

Autor: Alex Anders   Datum: 24.07.2013 21:36 Uhr

Kommentar: Hallo Sur_real,
wie immer klasse gereimt aber sollte es nicht so heißen:
Mit dicke m Rohr auf Spatzenhirne schießen
ist eine K unst, man kann es nicht erlernen,

MfG, Alex

Re: In Memoriam: mein Leben

Autor: Alf Glocker   Datum: 25.07.2013 11:28 Uhr

Kommentar: Helau! Danke für "dicke m Rohr" Das ist natürlich richtig!
Mit G unst hab ich gemeint...wem es erlaubt ist überhaupt Gehör zu finden, als einer mit dickem Rohr (mit großkalibiebrigem Gedankenapparat), der genießt die Gunst der Stunde/Zeit. Und Gunst kann man ja nicht erlernen. Wenn einer sozusagen ausgewählt wurde, sein gut gekonnt Ersonnenes der breiten Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen, dann spürt er keine Schicksalsketten. Der Schweiß, seine Anstrengungen haben sich gelohnt und ihn zu den Sternen gebracht. Einer ohne Gunst, ohne Glück wird demgegenüber eher verlacht...

Re: In Memoriam: mein Leben

Autor: noé   Datum: 26.01.2014 3:30 Uhr

Kommentar: Du hast der Welt viel zu sagen...
noé

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