Jahre der Kenntnis und Kenntnisnahme
ü b e r d a u e r n

überzeichnen einen
A u g e n b l i c k


Setzen ein Zerrbild
von Jetzt in

ein illusorisches
Morgen



Keine Verbindung
von Mensch
und
Emotion

ist ihnen gefühlt bekannt



Sie eilen mit gutem Willen
und enteiltem Schritt an jedem Du vorbei


Greifen nach dem Mittel ohne Methode



Nützlich ist ihnen die Funktion
ohne Anbindung an Sein und Erleben



Fremd bleibt ihnen Selbstgewahrwerdung und Begegnung im wahrhaften Du



Nicht ohne Mühe

ist ihr Weg !



Und dennoch

ist es ein Weg

ohne Ankunft



Die Bewegung ohne Sicht auf Straße und Ziel


Immer auf dem Sprung zur Flutung des Selbst


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "Auf der Überholspur"

Zugehörig der Lyrik-Anthologie "Unbehaust".

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Kommentare zu "Auf der Überholspur"

Re: Auf der Überholspur

Autor: simon   Datum: 16.04.2013 23:39 Uhr

Kommentar: Setzen ein Zerrbild
von Jetzt in

ein illusorisches
Morgen

so ist das mit den Konstrukten...!

..wieder einmal vortrefflich, aber auch trefflich, treffsicher!
Danke für die Freundschaftsannahme bei: Greifen nach dem Mittel ohne Methode!
LG Simon

Re: Auf der Überholspur

Autor: MonjaBenMessaoud   Datum: 19.04.2013 13:03 Uhr

Kommentar: Lieber Simon,


"Gedanken" sollen meine Antwort sein:

Erst einmal bedanke ich mich für einen echten und offenen Diskurs !

Ein solches Erleben ist eher selten, und mit Dir hier auf sehr vitale Weise
nun erlebbar.
Dies bedeutet einem Menschen, der hier in diesem Land geboren wurde, und immer
nur wie ein lästiger Fremdkörper behandelt wurde und wird, sehr viel.
Ich weiß, es gibt mehr Menschen wie Dich.

Sie sind nur leiser, als jene Täter der Sozialen Gewalt.
Man muss sich als Individuum sehr anstrengen, die Worte dieser Menschen zu vernehmen.
Nicht immer gelingt mir dies.
Auch das weiß ich.

Nicht zuletzt ist mir dieses "Hören" auch erst dadurch möglich gemacht worden, indem ich eine "gewisse Lautstärke", oder "Dringlichkeit" in mein Schreiben einbringen musste.
Nicht weil ich dies gut finde, sondern weil es der einzige Weg war, um doch noch Kommunikation leben zu können.
Es ist kein idealer Weg.
Aber diese Welt ist auch sehr weit von unseren kollektiv geteilten Idealen entfernt.

Global vergessene Wegesidale aus dem Nirvana, aus Arkadien, aus dem Gefilde des Osiris:

"Möge der TOD nicht unser Inhalt bleiben, sondern nur
das Sterben überkommener Inhalte voran treiben!"


Der Tod ist mehr als physischer Verfall.
Er ist die Aufforderung, mit neu erarbeitetem Inhalt, neu zu entstehen.
Und zwar in diesem Leben, nicht in weiter, jenseitiger Ferne!

Dem Paradis geht ein Leben voraus, und NICHT DAS TÖTEN, egal auf welcher Ebene!

Wer andere Menschen um ihre Sprache und ihren Spielraum bringt, tötet im
übertragenen Sinne.
Und dazu hat NIEMAND DAS RECHT!

Alles Gute Deinem Leben und Lebenskreis im Hier und Heute !!!

Herzlichen Gruß

Monja

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