Schnell,
ach, allzu schnell
und unbedacht
purzeln sie hinaus in die Welt
und brechen sich Bahn:
- das falsche Wort
- der fürchterliche Gedanke,
- die fatale Idee.
Dann beginnt das große Zittern,
wenn wir sie nicht mehr verdecken können,
die Narben unserer Schuld.
Ja, dann beginnt das große Zähneklappern,
wenn wir sie nicht mehr glätten können,
die Eselsohren unserer Biografien.
Dann kommt das große Knieschlottern,
wenn kein Parfum mehr übertünchen kann,
den Gestank unserer Gewissenskloaken.
Dann beginnt auch das große Heulen,
wenn sie reihenweise aufplatzen,
die Pestbeulen unserer Lebenslügen.
Und schließlich kommt die große Reue,
wenn kein Pflaster zu stillen vermag,
den Fluss unserer blutenden Seelen.
Hätten wir doch vorher
die Folgen bedacht!
Nachher ist immer zu spät.
Wie schnell ist es heraus, das falsche Wort zur falschen Zeit. Und kaum hat es unsere Lippen verlassen, tut es uns leid, aber Reue und Entschuldigungen führen zu nichts, denn es ist zu spät. Manchmal heilt dann die Zeit, doch manchmal heilt es nie.
Kommentar:Lieber Pedda! Hätten wir doch vorher die Folgen bedacht!
Nachher ist immer zu spät.????
Zitat meines Papas: Nicht das Problem (das Wort) ist das Problem, sondern wie wir damit umgehen!
Vielleicht hast Du Lust, ein Gedicht über "Sprache" (und den verantwortlichen Umgang damit) zu ergrübeln (wenn Du es nicht schon getan hast...)ich würde gerne eins lesen...in diesem Sinne "Es ist nie zu spät"..."erst als ihm der Tod die Worte nahm, begann ich (ihn/sie)zu verstehen" (unbekannt)
LG Simon
Kommentar:Hallo Simon, gute Idee - ein Werk über Sprache. Vielleicht machen einige Dichterkollegen im Forum mit. Ich glaube, dass Sprache eine große Bedeutung hat. Sie kann Bewusstsein verändern, z.B. verharmlosen (Freisetzen für Entlassen), sie kann aber auch eine echte Waffe sein (Wollt ihr den totalen Krieg?). Daher denke ich schon, dass man vorher überlegen sollte, was man so sagt und nicht nur, wie man mit Sprache umgeht. Nochmals Danke für deine Anregung. Ich lass mir mal was einfallen, du auch? Gruß Pedda
Kommentar:Lieber Pedda, klar, das stimmt, wir müssen die Verantwortung für unsere Ausdrucksweise übernehmen, wer sonst...so hatte ich das ja auch nicht gemeint!
Ich lass mir auch was einfallen!
LG Simon
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.