Tapsig durch die Wohnung stürmend,
sehen sie recht süß noch aus.
Manchmal muss man sie noch führen,
denn jede Treppe ist für sie ein Graus.
Neugierig sind sie auf jedes Ding,
das bunt und irgendwie recht knuffig.
Was sie in ihrer Gegend find’,
muss beleckt werden als ob es süffig.
Nur ein paar Jahre später,
ein Wunder ist vollbracht.
Dieser Knuffel wirkt wie ein Übeltäter,
gegen all das fürsorgliche "Ungemach".
Trotzkopf würde man dazu auch sagen,
oder man spricht vom simplen Hausteufel.
Oft spricht man auch von den Plagen,
andere sprechen auch vom Eumel.
Manche lassen ihn machen was er will,
haben aufgegeben, inklusive des Lobes.
Sie wollen keinen Erziehungs-Drill,
möchten alternative Erziehungsmethoden!
Dann gerät vieles außer Kontrolle,
das erkennt man leider viel zu spät.
Das Balg macht was es schon immer wollte,
Eltern sind einfach doof und blöd!
Aus dem einst netten Wonneproppen,
dem Vorzeigebube mit Familiensinn.
Ist nichts was man noch könnte loben,
all das ist auf einen Schlag dahin.
Er macht einfach was er will,
und meint auch noch im Recht zu sein.
Sowas macht eben verpaßter Drill,
und man kommt sich vor wie geleimt.
Ein bisschen Drill hat noch nie geschadet,
man erkennt dies auch bei Tieren.
Da gibt’s ein Klapps auf den Po,
bei ungehaltenen Manieren.
Und wenn’s pressiert, wird reiner Tisch gemacht,
dann rauscht’s schon mal im Busch.
Und jeder weiß warum es dort denn kracht,
Danach ist meist mit allem Unsinn Schluss!
Beschreibung des Autors zu "Zuckersüße Hausteufel"
Ja, so habe ich das oft vor langer Zeit auch bei meinen Freunden erlebt, wenn die ersten Sprößlinge halbstarke Manieren an den Tag legten. Das war dann nicht so erfreulich! Viele dieser Schreihälse sind einfach konsumgeschädigt, wollen immer mehr. Wir hatten damals diese Dinge alle nicht und das ging auch, sogar super! Mein Spielzeuge habe ich mir selbst gebastelt. Da gab es niemanden der mir das kaufen konnte. Außerdem hatte ich schnell festgestellt, dass was ich mir gebastelt hatte war ein Unikat. Darauf war ich besonders Stolz. Es gibt keine bessere Therapie als den Buben oder das Mädel mal selber machen lassen! Das regt die Fantasie an und ist meist besser als von der Stange gekauft! Ääähh....hätte ich fast vergessen. Das Bild beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Menge der abstrakt dargestellten Spielzeuge auch! :-/
Kommentar:Bei der Menge an Spielzeug wäre ich als Kind wohl leicht überfordert. Ein gewisses Maß der Dinge würde wohl helfen.
Wir, als Kinder, bastelten uns auch so manches selbst und mussten die unsere Fantasie trainieren. Das hilft auch im späteren Leben kreativ zu sein.
Geschweige denn, wurden wir bei Wind und Wetter immer zum austoben rausgescheucht.
Kommentar:Oh, Michael, du sprichst mir aus der Seele. Ein Nachbarsmädchen bekam mit damals 5 Jahren zu Nikolaus einen Berg von richtig großen Geschenken vor die Tür gestellt. Ich habe auch noch eine Kleinigkeit dazu gestellt. Das Kind wird regelrecht vollgepackt. Auch heute, sie ist inzwischen 9 Jahre, wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen und jeden Nachmittag geht es irgendwo hin: Reiten, tanzen, singen, Volleyball, schwimmen ....Vollgepackt und verwöhnt. Ich denke immer, wenn sie mal erwachsen wird, dann kann sie sich das alles gar nicht mehr erlauben. Was soll man ihr da noch anbieten, sie hat ja schon alles. Alexa sowieso....
Liebe bescheidene Grüße
Angelika
Kommentar:Hallo,
ach Jens, es gibt Kinder die scheinbar nie überfordert sind. Bei denen die ich mal kannte, sah es in den Regalen aus wie in einem Spielzeugladen, so wie es Angelika beschreibt. Wenn sie die Hälfte abgegeben hätten an andere Kinder wäre immer noch viel zu viel übrig geblieben. Gekauftes Spielzeug hat man schon nach kurzer Zeit satt oder besser es ist einem überdrüssig, weil man nicht daran mit seiner Seele hängt. Ein selbstgebasteltes Stück, egal was, hängt man ein Leben lang und wenn man es ganz toll mag ziert es noch mit 80 Jahren die Wand unter der man im Bett dann schläft. Als ich mein 1. Schiff aus Baumrinde gemacht habe und habe es zum Schwimmen gebracht war sich Stolz wie ein König. Das Wunder dass man es zum Schwimmen brachte macht einem Stolz, weil man es nie gedacht hätte, dass man das kann. So ist es eigentlich mit allen Dingen ob am Oldtimer herumgebastelt oder an der Eisenbahnplatte, am Flugmodell oder am Motorad. All die kleinen Dinge die Erfolgreich abgeschlossen werden machen einen Stolz. Leider bekommt man kaum dafür etwas außer Anerkennung aber das zählt oft mehr als Kohle. Ich bin froh, dass ich meine Spielzeuge mir selber basteln konnte. Man lernt dabei auch Geschicklichkeit. Finde heute doch mal ein Kind das Geschickt mit den Händen umgehen können. Die meisten lernen doch am Computer die Tasten drücken und weniger wie man einen Hammer hält und einen Nagel in ein Brett kloppt.
Dank an Eure Kommentare!
lg Michael
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