Eine haarsträubende Geschichte

© Michael Dierl

Wer von sich so einiges hält,
und hat auch das nötige Geld,
der möchte es gern jeden zeigen,
so, dass ihn Andere beneiden.

Während Kleidung meist locker-leger,
Schuhe aber nicht von ungefähr.
Das Haupt krönt jedoch sehr intensiv,
ein Meisterschnitt ganz exklusiv.

Da wird manch Tolle festgesprayt,
phantastische Figuren aus Haar geschält,
Alles was das Herz begehrt,
denn man ist sich ja etwas wert.

So wird das Haupt zur Ikone getrimmt,
was meist Stunden in Anspruch nimmt.
Für wenige Tage ist man Superstar,
und das scheint angeblich wunderbar.

Der Musik geschuldet seit vieler Jahre,
trug man selber sehr, sehr lange Haare.
Um so halbwegs wieder zivilisiert,
dachte ich es müßt mal frisch frisiert.

Beschloß darum zum Frisör zu gehen,
um mich dort am Kopf zu quälen.
Gefühlte 100 Jahr war man nicht dort,
an diesem parfümgetränktem Ort.

Die erste Frage: Wie darf’s denn sein?
Kürzer, länger, mehr Volumen rein?
Oder ein Long Pixie Lop,
oder einfach nur einen schönen Bob?

Ein Short Shag aus den 80er Jahren?
Oder Revival-Pilzkopf aus den 90er erfahren?
Da gäbe es noch mit Zopf oder Zwirbel,
oder Wetlook, WOB, Wareshinobu-Zirkel.

Oder den Vokuhila, den Undone, Undercut,
die Dauerwelle oder einfach Dutt.
Nicht zu vergessen die Criss Cross Frisur,
Deep Waves oder nur eine Haares -Kur.

Vielleicht nur ein Pony, oder Mittelscheitel,
Baby Braids, Wet Waves, für die Eitlen.
Gefärbt, mit Strähnchen oder gelockt,
gold-bis-silber Glitzer - ich war geschockt.

Es gibt allerdings noch viel-viel mehr,
drum kürze ich an diese Stelle sehr.
Irgendwann hatte ich all die Fragen satt,
und sprach ganz laut: Wie wär’s mit all dem AB?


© Michael Dierl


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Beschreibung des Autors zu "Eine haarsträubende Geschichte"

Eine Geschichte mit beinahem realem Hintergrund. Allerdings schon etliche Jahre her! Ich habe sie natürlich noch etwas mehr als 50% überzogen! :-)

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Kommentare zu "Eine haarsträubende Geschichte"

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 22.04.2023 9:24 Uhr

Kommentar: köstlich,
und deine Karikatur-Bilderserie stellt manches Walt Disney Heft in den Schatten.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Sonja Soller   Datum: 22.04.2023 10:18 Uhr

Kommentar: Habe mal etwas ähnliches geschrieben. Der Besuch beim Friseur, kann schon zum
Abenteuer werden!
Deine Bilder finde ich wirklich gut!!!

Herzliche Grüße aus dem Norden, Sonja

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Michael Dierl   Datum: 22.04.2023 12:33 Uhr

Kommentar: Hallo ihr beiden! Ja, Dank für Eure Kommentare. Freut mich dass es Euch gefällt. Sonja, wie nennt sich Dein Gedicht? Möchte es gerne auch mal lesen. Steht das hier im Forum??? Wäre nicht schlecht für einen Hinweis wie es heißt.

Lieber Wolfgang, freut mich auch wenn es Dich vom Hocker reißt ;-) das natürlich im positiven Sinne.

lg Michael

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Sonja Soller   Datum: 22.04.2023 13:17 Uhr

Kommentar: Es ist eine Geschichte "Besuch beim (Meister)- Friseur".

Herzl. Grüße aus dem Norden, Sonja

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: humbalum   Datum: 22.04.2023 14:12 Uhr

Kommentar: Was für Moden es schon gab. Und das nur in den letzten 50 Jahren. Das ist der Wahnsinn! Ein gutes Gedicht. Ich könnte auch ansprechend. Oder berührend schreiben. Aber gut ist kurz und bündig. Und stimmt! Klaus

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Eleonore Görges   Datum: 24.04.2023 22:33 Uhr

Kommentar: Wow, ich wusste gar nicht wieviel verschiedene Frisuren es gab und gibt... und es sollen noch nicht einmal alle sein.
Da habe ich es beim Friseur einfachen, ich sage immer nur: "nur ein bisschen kürzer bitte"
Echt haarsträubend, deine Zeilen - und deine Zeichnung wieder einsame Spitze lieber Michael.

LG
Eleonore

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Heiwahoe   Datum: 28.04.2023 14:18 Uhr

Kommentar: Lieber Michael Dierl!

Ein tolles Gedicht. Eine echte Seltenheit. Als ich es durchgelesen habe, da fiel mir ein, wie man uns die Haare früher geschnitten hat. Plätzchenschnitt und an den Seiten so kurz wie möglich. Der Haarschnitt musste einfach sein. Schnell musste es gehen.

Tja, heute ist das anders. Auch die Preise beim Friseur sind in die Höhe geschnellt. Ich lasse mir übrigens die Haare von meiner Frau schneiden. Die ist nämlich Friseusin. Da spare ich mir viel Geld.

Die Zeichnungen sind professionell. Karikaturen untermalen das Gedicht sehr gut. Habe ich auch öfters versucht, doch meine Bilder waren immer zu aufwändig.

Schöne Zeit noch!

MfG

Heiwahoe

Re: Eine haarsträubende Geschichte

Autor: Michael Dierl   Datum: 28.04.2023 19:42 Uhr

Kommentar: Hallo an Alle! Erst mal vielen Dank für die sehr vielen Kommentare. Schön dass es Euch gefällt. Ja, Heiwahoe die Zeichnerei macht viel Arbeit aber ohne das wäre, so für mich gesehn das nur eine halbe Sache. Ich bin besser im Zeichnen als Gedichte schreiben. Im übrigen produzieren alle Deine Geschichten ein Wucht an Bildern in meinem Kopf deswegen lese ich sie auch gerne. Nur komme ich meist nicht dazu solch lnage Texte zu lesen aber lasse Dich davon nicht abbringen schließlich braucht man einen Spannungsbogen und der ergibt sich erst nach einer Weile oder sagen wir mal nach ca. 5-10 DIN A4 Seiten. Mit einem Gedicht ist man schneller drin und auch wieder raus. Für eine richtig gute Geschichte bräuchte ich mit Bildern auch schon mal ein Jahr. Kommt aber drauf an wie lange und wie aufwendig solche Bilder gehalten werden. In s/w wäre der Aufwand auch nicht so extrem und ist auch kostengünstiger. Aber mache mal weiter so mit Deinen Geschichten. Ich kann aber leider nicht alle langen lesen dann komme ich persönlich auch zu nix mehr! Viel Spass noch hier im Forum!

lg Michael ;-)

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