Lieber Gott im Himmel,
lass mir wachsen einen Pimmel.
Möchte ja nicht klagen,
doch an vielen Tagen
ist es leider so,
da muss ich häufiger aufs Klo.
Im Auto sitze ich
und konzentriere mich …
mein Körper wird nervös
und untenrum porös.
Auf der Stirn steht mir der Schweiß,
lieber Gott – was soll der Scheiß!
Ich summe – als ob es davon besser wird.
„Da war ein Platz – mach kehrt!“
schreie ich aus voller Brust.
Mein Mann sagt unbewusst:
„Schatz, wehe du machst in den Wagen.“
Niemand hört mein Klagen.
„Dann halt doch an – ich werde schon ein Plätzchen wittern.“
Feuchte Augen, die Beine zittern.
Kein Rastplatz – keine Tanke …
Danke.
Hätte ich einen Pimmel zur Hand – und das ist nicht meine Schuld,
hätte ich aus dem Fenster gestrullt.
Endlich hält mein Göttergatte.
Doch zu spät – nass ist die Matte.
Benachteiligt sind wir Frauen,
Ihr braucht gar nicht so zu schauen.
Wir müssen, wenn wir müssen,
fummeln an Klett- und Reißverschlüssen.
Können nicht mal so im Stehen
pinkeln und wieder gehen.
Nein, wir müssen uns verstecken
hinter Büschen oder Hecken.
Auch die Teile, die Frau kaufen kann,
zum Pinkeln auf der Autobahn …
Das kann nicht funktionieren,
wir müssen uns genieren,
denn herunter muss die Hose,
bin zwar keine Mimose,
aber wenn ich auf der Autobahn im Stau steh`,
und beobachtet werde, rechts aus dem LKW,
von links dann noch ein unberechenbarer
Autofahrer,
der mir winkt und lacht,
dann sag ich ›Gute Nacht‹.
Und bevor ich erleide eine Psychose,
trage ich lieber eine Windel in der Hose.
Kommentar:Liebe Uta,
es hat alles Vor- und Nachteile. Sei froh, dass dir keiner gewachsen ist; und zeitweise kannst du doch bestimmt kurzzeitig auch einen genießen ... :-)
Als ich in deiner Überschrift das Wort mit den vier Buchstaben gelesen habe, hatte ich schon 200 Puls. Aber über deine Zeilen musste ich dann doch schmunzeln.
Liebe Grüße Wolfgang
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Besinnungslos produzieren wir drauf los,
als gäb's die Ersatzwelt in der Konserve,
ist fünf nach zwölf, das Gejammere groß,
dieser Satz lockt uns aus der Reserve:
Als Gäste wir die Erde [ ... ]
Schwerer schlägt mein kleines Herz, schließ ich die Kellertüre auf.
Längst schon stritten meine Geister, hier endlich zu sortieren.
Kaffee schlürfend nehme ich ein Tropfgeräusch in [ ... ]
Es liegen weiße Nebelschwaden
im Dämmerlicht über dem Feld.
Wie Finger einer Geisterhand
winken sie mich einzuladen,
in ihre stumme Geisterwelt,
in ihr Reich am Wegesrand.
Beim Dämmerlicht im Mondenschein,
am Himmel Sternenlichter glänzen,
entfesselt von Kümmernis und Sorgen,
leichtfüßig über weiches Moos ich lief,
nächtlich süßer Klang in meinen [ ... ]
Abendsonne wärmt mich,
es singen Amseln ihre Lieder;
am Haselstrauch hängen noch die Tropfen
vom letzten Frühlingsregen,
die Abendsonne durchdringt sie,
lässt sie wie Diamanten [ ... ]