Der Hausstaubbläser - eine tolle Sache!

Ob Teppich, Parkett, Fliesen oder Vinyl,
auf jede Oberfläche bläst er mit Gefühl.
Was man draußen in seinem Garten hat,
bläst nun auch in seiner Wohnung satt.

Wozu Saugen, Putzen oder Wischen,
wegblasen unter Couch und Tischen.
So einfach geht heut Saubermachen,
wer noch saugt, der ist zum Lachen.

Und wer die Wohnung will blitzeblank,
der bläst das Zeug hoch auf den Schrank.
Dort sammelt sich das Zeug zum Knäuel,
Freunde meinten es wär ein Gräuel.

3 Stück haben sich zusammengefunden,
ich hab für sie nette Namen erfunden.
Brollo, Wollo und klein Greta,
Zwei sind größer als ein Meter.

Meine Katze spielt sehr gern damit,
nur verteilt sie wieder den ganzen Shit.
Dann fange ich wieder von vorne an,
naja, ich liebe eben Katzenkram.

Neulich hatte sie sich im Rohr versteckt,
ich war ahnungslos von dem Versteck.
Drückte den Einschaltknopf – Miiaauuu,
da flog sie über’s Parkett wie Sau.

Im Rohr hockt sie nun jeden Tag,
meint, dass ich das auch wie tolle mag.
Wartet bis ich den Knopfe drück,
davor miaut sie wie verrückt.

Total vergessen, nicht eingefallen,
hab das Rohr aus dem Fenster gehalten.
Drückte aus versehen den roten Knopf,
Futsch war Nachbarin’s schöner Schopf.

Die sonnte sich nackt im Garten,
ein Antimücken-Gel wart aus der Hand geraten.
Das Antikatzenspray lag direkt daneben,
Katzen waren immer ungelegen.

Voll verkratzt nun auch der Rücken,
der Po zum Glück noch in ganzen Stücken.
Schimpfte mit allem was man so kennt,
und das auch völlig ungehemmt.

Sie war 20 Meter durch die Luft geflogen,
unters Fensterbrett ich mich sofort verzogen.
Sie konnte mich zum Glück nicht sehn,
dachte die Katze hätte einen Spleen.

Gar nicht übel dies meine Katze fand,
sie kam über’s Treppenhaus wieder hochgerannt.
Kroch gleich in das Rohr hinein und dachte…..
aber ich sagte energisch NEIN, das sachte!

Beleidigt, gelangweilt schlenderte sie herum,
und spielte wieder mit dem Knäuel herum.
Ich hatte es wirklich satt langsam,
blies alles in Richtung Haupt-Ausgang.

Ein kleiner Druck mit dem Bläser,
schon schaut’s doch etwas besser.
Wie beim Schach spielt man 'ne Phase,
ähnlich mit Hausdreck und viel Asche.

Mein Nachbar meinte neulich,
Umweltdreck nehme zu erstaunlich.
Kaum hätte er das Treppenhaus sauber,
käme Dreck, wie ein böser Zauber.

Und zwar Zeug, das ihm gar nicht ist,
wie Zigarettenstummel, Flaschenkronen, so’n Mist.
Typisch Klimakapriolen antwortete ich,
kein Wunder auch bei diesem Schiss!

Ja, der Mensch ist schlimm und frech,
auch die Luft zum Atmen ist bald schlecht.
Überall nur Unrat, Dreck und Müll,
der gerne in jede Wohnung krabbeln will.

Sternenstaub hat man früher mal gesagt,
der passt tausend Mal in einen Sack.
Aber heute trage er 5 volle Säcke raus,
das Treppenhaus sehe trotzdem sch…... aus.

Ob an Haushaltslehrgänge er schon hät gedacht,
dort wird das Putzen professionell beigebracht.
Auch das Spülen und das Wischen,
von Böden, Stühlen und von den Tischen.

Nöööö, die Idee wäre aber phantastisch,
und er bedankte sich ganz enthusiastisch.
Stolz wie Harry kam er nach 25 Wochen,
er hätte ein Diplom nun auch im Kochen.

Nun würde es bei ihm bald sauber sein,
und er freute sich wie ein Babylein.
Mit aller Kraft legte er sich voll in’s Zeug,
emsig, mit Schrubber vornübergebeugt.

Im Schweiße seines Angesichts und aus der Puste,
nach Luft rang, durch die Wohnung düste.
Ein Liedchen pfiff auf seinen Lippen,
und ich blies zusammen schon mal die Kippen.

Nun wartete ich schon im Treppenhaus,
bis stand ein Spalt seiner Türe auf!
Meine Katze schaute wissbegierig zu,
und freute sich auf ein neues Katzenklo?

© Michael Dierl

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