Die Feuerwehr und dessen Brauch,
ist Löschen was sonst wär‘ abgeraucht.
So, mußte die Feuerwehr von Schlauchhausen,
zu einem Brand im Walde brausen.

Mit Getös und blauem Licht,
fuhr man stracks in‘s nahe Dickicht.
Schon bald mußte man vom Gas,
steckte bis zur Achse im Morast.

Ein Steilhang die Weiterfahrt erschwert,
auf der Stelle wenden - ging nur rückwärts.
So forderte man einen Traktor an,
der die Wägen rückwärts ziehen kann.

Doch der Traktor packte es nicht,
ein Bergepanzer mußte in‘s Gebüsch.
Nach Stunden der Müh und Schinderei,
war die Feuerwehr dann wieder frei.

Unterdessen wuchs das Feuer weiter,
wurde größer und etwas breiter.
Der Tag verging die Nacht begann,
und man machte sich an einen Plan.

Aus all den Käffern sollten Feuerwehren,
den längst gelegten Schlauch gewähren.
3 Kilometer lang, über Stock und Stein,
vom Fischteich bis zum Feuerschein.

Gesagt, getan das mitten in der Nacht,
wurde der weltlängstgelegte Schlauch gemacht.
Made in Germany, par excellence,
und das mit all brachialer Vehemenz.

200 Feuerwehrleute im Dreischichtentakt.
Über 40 Fahrzeuge - was'n Akt.
Unter dessen wucherte das Feuer weiter,
wurde länger und auch viel breiter.

Bäcker, Metzger und ein Lebensmittelladen,
versorgten Leut mit Getränk und Braten.
Die Nacht hindurch wurden Schläuche verlegt,
blöde war, man hatte kein Nachtsichtgerät.

Stapfte im Dunklen durch‘s Gebüsch,
und verlor von Mal zu Mal die Übersicht.
So kam es leider, leider - leider vor,
daß die Truppe sich im Wald verlor.

Man rief sich zu HALLiiii-Hallooo,
und war nach vielen Stunden froh,
dass man des rechten Weges fand,
und das kein Fels vor einem stand.

3 Leute wurden am nächsten Morgen vermisst,
das war natürlich ganz großer Mist.
Statt das Feuer nun zu löschen,
mußte man durch die Gebüsche preschen.

Stets auf den Lippen die Trillerpfeife,
war‘s für das Gehör ’ne riesen Schei…!
So dröhnte es bald heftigst in den Ohren,
bei allen Helfern und Auserkorenen.

Die ganze Truppe war am Fluchen,
mußte man erst diese Typen suchen.
Die im Wald verlorn die Übersicht,
was für Einige doch sehr wunderlich.

Und so suchte lange jeder jeden,
beim längsten Feuerwehrschlauch zu verlegen,
Ein Funkloch kam auch noch dazu,
Füße brannten, man war im falschen Schuh.

Fehlte es auch an Seil und Karabinerhaken,
um ein Orientierungspfad zu machen.
Damit sich niemand wieder kann verlaufen,
mußte man die erst auswärts kaufen.

Der 2. Morgen brach an, es wurd viel geschafft,
gefrühstückt und mal ’ne Pause gemacht.
Das in 3 Schichten, man wechselte sich ab,
Mancher aber machte langsam schlapp.

500 Meter Schlauch waren angeschraubt,
nun wurde dem Feuer etwas Kraft geraubt.
Die dritte Nacht war angebrochen,
vielen ging‘s schon an die Knochen.

Trotzdem wurde gute Laune gemacht,
auch lautstark gesungen in dieser Nacht.
Ein Löschflugzeug würde mehr bringen,
nur konnte man's nicht einfach so erzwingen.

Die Gemeinde konnt es nicht gewähren,
die obersten Brandbehörde mußte dieses klären.
Zuständig war hier der Minister,
der bewilligte einen fliegenden Löschkanister.

Vorerst wurde, weil kaum gewartet,
eine große Inspektion damit noch gestartet.
Die, wenn sicher und bestanden,
sich daraufhin die Piloten dann einfanden.

Und zu guter Letzt dann aufgetankt,
mit 2.000 Liter zum Brandherd gelangt.
Unter dessen wanderte das Feuer weiter,
wieder um ein gutes Stückchen breiter.

Weitere 500 Meter Schlauch,
wurden schnell auf der Stelle gebraucht.
Mit vereinten Kräften nun aus der Luft,
nahm man des Feuers Kraft und auch die Lust!


© Michael Dierl


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Beschreibung des Autors zu "Der Waldbrand"

Beruht zum großen Teil auf eine wahre Geschichte die ich im Radio vor ca. einem Jahr vernahm. Weil's so extrem kurios damals schon beschrieben wurde, wurde mit etwas mehr Dazutun ein Gedicht draus! Zu 80% steckt aber Wahrheit drin! Den Name des Dorfes habe ich aber geändert weil es so besser paßt! ;-)

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Kommentare zu "Der Waldbrand"

Re: Der Waldbrand

Autor: Alf Glocker   Datum: 04.05.2021 7:49 Uhr

Kommentar: uff!

LG Alf

Re: Der Waldbrand

Autor: Michael Dierl   Datum: 04.05.2021 8:18 Uhr

Kommentar: Uff, ja recht lang und dabei habe ich schon 30% rausgenommen - war ursprünglich noch länger! Vielleicht werde ich es nochmals überarbeiten und kürzen! So hab noch mal was rausgeworfen. Das Lied kann man sich schenken und so einiges Andere auch!

lg Michael

Re: Der Waldbrand

Autor: Sonja Soller   Datum: 04.05.2021 11:01 Uhr

Kommentar: Da kann ich mich Alf nur anschließen!!!
Du hast halt einen langen Atem!!!!!!!

Herzliche Grüße aus dem atemlosen Norden, Sonja

Re: Der Waldbrand

Autor: Jens Lucka   Datum: 04.05.2021 16:52 Uhr

Kommentar: Das, lieber Michael, hätte fast alleine für ein kleines Taschenbuch gelangt, ;-)))

Sehr schön ! Liebe Grüße von Jens

Re: Der Waldbrand

Autor: Michael Dierl   Datum: 04.05.2021 17:53 Uhr

Kommentar: Ha, da könnt ihr doch noch froh sein dass ich nicht die Entstehungsgeschichte der Erde in Reimform Euch serviere. Oder soll ich damit Euch mal drohen??? Lieber nichhhh gelle - oder doch??? ;-) Ich kann Euch jetzt schon sagen dass das Gedicht durch mehrere Bände ginge hahahahaaaaaa.....!

Aber trotzdem schön, dass Ihr Euch da durch gequält habt! Echt Hut ab eine Meisterleistung an Geduld! :-)

lg Michael

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