Ein Osterhas, ein ganz, ganz kleiner,
war ein ganz, ganz gemeiner.
Brachte er meist nur die Eierschale,
den Inhalt, soff er aus alleine!

So niedlich er auch war, der kleine Kerl,
er versteckte Eimerweise Eierlikör.
Er kannte da einen Zaubertrick,
man brauchte Eier und ein wenig Glück.

Auch wußte er wie das Ei zu "stehlen“,
man mußte zu einer Henne gehn.
Dort machte er auf "bösen“ Hai,
so kam er an das Osterei.

Den Fuchs fürchtete man im Hühnerstall,
ein Hai war hier kein Überfall.
Gab man das Ei sogar ganz gerne,
man doch sogar von ihm auch schwärmte.

Er jammerte stets wie schlecht ihm‘s geht,
das rührte sehr am Hühnergemüht.
So waren sie meist entschlossen,
dem Hai wird kein Wunsch abgesprochen.

Die Tarnung den Fuchs nun irritierte,
der Fuchs nun auch den Trick probierte.
Dem Fuchs das doch arg misslang,
sah er aus wie ein Hai-Fuchs-Lamm!

Das sah der Förster Willibald,
warf empört sein Fernglas in den Wald.
Frustriert über sein Augenlicht,
erkannte er den Trick gar nicht.

Daraufhin er den Dienst quittiert,
war er doch total schockiert.
Wollt sich schon erschießen,
konnt sich‘s doch vermießen.

Sprach: „Ein Hai-Fuchs-Lamm in meinem Revier,
gibt‘s wo anders, nicht bei mir!“
Doch hatte er‘s nun selbst gesehn,
konnt das überhaupt nicht mehr verstehn!

Frustriert griff er zum Jägermeister,
wurde so zum sozial Entgleister.
Die Försterin wollt sich draufhin scheiden,
der Förster aber konnt‘s vermeiden.

Ein Fuchs doch eigentlich die Gänse stehlt,
was macht der im Hühnergeheg.
Dazu noch als Hai getarnt,
und Fell wie ein Lamm nachgeahmt?

Das alles erzählte er seinem Arzt,
der wußte schnell was ihm das sagt.
Die Diagnose war schnell gestellt,
was am Förster Hirn raspelt.

Die schnelle Pille sollte helfen,
ihn zur Normalität verhelfen.
Kein Fuchs-Hai-Lamm-Syndrom,
in irgend einer Hirnregion.

Es schellte an des Försters Pforte,
angekündigte Besuch war vor Orte.
Oma und Opa waren angekommen,
wurden allerherzlichst aufgenommen.

Nachbarn, Kinder waren auch dabei,
die eine trug einen kleinen Hai.
Oma gab mit Fuchs am Halse an,
der Nachbar kam mit Opferlamm.


© Michael Dierl


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Kommentare zu "Die „liebe“ Osterzeit"

Re: Die „liebe“ Osterzeit

Autor: Alf Glocker   Datum: 06.04.2021 8:50 Uhr

Kommentar: an ostern opfern sich die lämmer
und die menschen werden schlemmer...

lg alf

Re: Die „liebe“ Osterzeit

Autor: Michael Dierl   Datum: 06.04.2021 12:04 Uhr

Kommentar: Hi, Alf, muss mich erst mal bei Deinem Kommentar wieder einkriegen. Tja, da hast recht! Leider ist das so! Bin froh, dass ich Vegetarier bin! Ich bin mal vor weiß nicht mehr - in Wien ich ist mir das passiert. Da stand ich vor einem Metzgerladen und da sind 2 Jungs vorbeigelaufen und haben im Wiener Schmäh gesagt: Schau mol Leichendeile feilgeboten.....! Das kam so elendig rüber, dass'es mir vergangen ist. Zuvor hatte ich aber schon recht wenig vom Fleisch verspeist. Seitdem kann ich das Zeug nicht mehr sehn! Danke für Deinen Kommentar. Werd ich mir merken und bei passender Gelegenheit anwenden! :-)

LG Michael

Re: Die „liebe“ Osterzeit

Autor: Sonja Soller   Datum: 06.04.2021 15:18 Uhr

Kommentar: Ein tolles Gedicht, lieber Michael.

Herzliche Grüße aus dem verhagelten Norden, Sonja

Re: Die „liebe“ Osterzeit

Autor: Michael Dierl   Datum: 06.04.2021 16:27 Uhr

Kommentar: Hallo Sonja, ja, Danke Dir für Deinen Kommentar.

LG Michael

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