Die Welt des Bauern

Des Bauern Frau heisst Bäuerin,
seine Kinder nennt man Bauernkind.
Die Kuh heisst Muh, und Hüh heisst das Pferd,
die Welt des Bauern man anders erfährt.

Im Januar, der Bauern tritt auf 'nem Kamm,
er nicht rechnet, dass der Stiel zu ihm kam.
Der schlägt eine Beule, ist fast von Sinnen,
ein Zinken steckt tief im Fusse noch drinnen.

Im Februar, der Bauern spuckt in die Hand,
Es duftet nach Gülle im ganzen Land.
Sie rackert und ackert landauf - landab,
er steht am Feldrand und hält sie auf trapp!

Im Märzen, der Bauern nun jätet und sät,
es ist schon dunkel und abends recht spät.
Doch plötzlich es knallt und überall blüht's,
das Korn kam aus einer Wundergen-Tüt.

Im April, der Bauer der steht kniewasserhoch,
in einem sehr großen Wasserloch.
Er wollte noch Seegurken spät ansehn,
sie wären noch ohne dem Monsanto-Gen.

Im Mai, der Bauer, er wollte und sollte,
einen Kredit auf Geheiß seiner Frau kündigen sollte.
Nun gehört das Land und Hof der Bank,
was dem Bauer tatsächlich mal wirklich stank.

Im Juni, der Bauer, es ist schon recht spät,
er hätte im Märzen am liebsten gesät.
Nun hockt er herum und ist depressiv,
denn alles im Märzen, das nicht so gut lief!

Im Juli, der Bauer, er nicht ganz doof,
er vermietet sein Land, seine Frau und sein Hof,
Für die Kohle die er jetzt hat bekommen - huuuuraaaaahh,
macht er Urlaub, endlich mal an der Adria.

Im August, der Bauer ist immer noch weg,
nach Hause fahren hat noch keinen Zweck.
Der Pächter hat per Mail verkündet,
er hat sich mit seiner Frau kürzlich verbündet.

Im September, der Bauer nun wieder zu Haus,
schmeisst den Pächter und Frau aus seinem Haus.
Er melkt seine Kühe die vom Pächter betrogen,
die Kühe die standen voll unter Drogen.

Im Oktober, der Bauer ist nun allein,
er geht in den Stall, zu Horst seinem Schwein.
Horst grinst laut vor Freude und kriegt sich nicht ein,
Horst zum Bauern: "Wir sind doch ein armes Schwein!"

Im November, der Bauer, es bleibt länger trübe,
Schaut der Bauer nach der Ernte, einer einzigen Rübe,
Statt der Rübe sieht er Horst schmatzend laut,
Da überkommt dem Bauer ein glatter Burnout.

Im Dezember, der Bauer, er hat sich erholt,
macht Gymnastik und Joga und ißt nur noch roh.
Er hält sich fit und hat sich gedrillt,
für die Rübe hat er Horst, den Eber gekillt.


© Veröffentlichung, Copy, Auszug aus dem Text etc. nur mit ausdrücklicher Genehmigung meinerseits!


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