Ich ging im Wald spazieren
an einem Sommertag,
ich fand ein güldnes Ringlein,
das dort im Moose lag.

Als weiter ich spazierte
wohl durch den sonnigen Haag,
da fand ich auch den Finger,
an dem das Ringlein stak.

Es schien mir schon possierlich,
das sei hier nicht verhehlt,
bald fand ich auch das Händchen,
an dem der Finger fehlt’.

Ein Händchen wie die Klauen
von einem toten Huhn,
dann sah ich auch das Ärmchen
handlos im Moose ruh’n.

Das weckte meine Neugier,
wo wird der Körper sein?
an dem dies Ärmchen steckte,
fänd’ ich den, wär’ das fein.

Jedoch das schönste Mädchen
trotz Anmut und trotz Charme,
könnt mich ja nie umarmen
mit ihrem einen Arm.

Darum reicht mir schon das Ringlein,
mit seinem Edelstein.
Oh Gott, bin ich bescheiden,
und werd's wohl immer sein!


© Peter Heinrichs


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