Im Biergarten beim Small-Geschwätze
da zeigen sich oft Gegensätze.
Dieweil der eine papstgetreu
der andere jedoch glaubensscheu.
Weil mancher hier mit Glatze geht,
was Langhaar'gen oft gar nicht steht.
Weil einer sich laut prahlend spreizt,
was des Normalos Nerven reizt,
Weil diese deftigen Fußball lieben,
dem andere lieber ferngeblieben.
Weil der schon immer linksgestrickt,
während der andere völkisch tickt.
Die Stimmung steigt, auch die Promille,
Es schwindet die verträumte Stille,
So mancher stichelt und verletzt,
worauf man seine Fäuste wetzt.
Es währt oft nur ein kurzes Weilchen,
bis man sich schlägt ein blaues Veilchen.
Auch wenn man dann beschließt zu geh'n,
die Blaue Blume bleibt besteh'n,
„Zu dieser Farbe treu ich steh“,
meint stolz der von der AfD,
doch schnell ereilt ihn große Not,
Das blaue Veilchen, es wird rot.
Das freut den von der SPD.
Doch dann wird’s langsam grün, oh weh!
Der Grüne schwenkt die Sonnenblume,
jetzt strahlt das Veilchen ihm zum Ruhme.
Der Liberale hebt die Fahne:
„Jetzt wird es gelb wie die Banane,
wir Profis wussten es von je,
jetzt geht es um die FDP!“
Doch schnell versiegt sein Freudenquell,
ist gelb des Veilchens Naturell?
Schwarz wird es nun nach einem Weilchen,
der CSU-Mensch preist das Veilchen.
Doch macht ein Blümlein wirklich froh,
wenn’s heute so ist, morgen so?
Was so unstet und schnell changiert
fast jeden heftig irritiert.
Weil manche Farben ihm nicht taugen,
wählt er dann mit geschlossenen Augen.
sagt streng mit bunten Augenrändern
„Ich hoffe, diese Wahl wird's ändern!“
Er merkt es jedesmal beim wählen,
dass blaue Farben wenig zählen,
vorall'm nicht in der Politik,
weil man dort davon Pickel kriegt.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]