Ganz bei Tatsachen zu bleiben
lässt mich düstere Zeilen schreiben,
denn wer im Jetzt gar viel vermisst
und fragt, was für die nahe Zukunft
faktisch realistisch ist
bilanziert nun die Vergangenheit,
die zeigt:
Veränderung verlangt viel Zeit,
Heilung läuft in kleinen Schritten,
Manches, was wir uns erbitten,
tritt nie ein oder reichlich spät -
Ist das nicht, was der Pessimismus lehrt?
Der Schlüssel ist nicht,
auf nichts mehr zu hoffen.
Wenn ich mir das verbiete,
tue ich es insgeheim trotzdem.
Das Schlimmste erwarten -
so kann es nicht gehen:
Wappnen für Dinge,
die wohl niemals geschehen,
ist auch nicht sinniger als
rosarote Zukunftsvisionen.
Was kann ich tun, was wird sich lohnen?
Natürlich weiß ich es nicht.
Folgendes rät womöglich der "Realoptimist":
Momente der Zufriedenheit finden,
zielloses Grübeln unterbinden,
mich möglichst nie mehr selbst belügen,
nicht für Wünsche und Sorgen rügen
und mich vor allem im Annehmen üben -
Dessen, was ist und vielleicht bleibt
Diese Augenblicke, in denen der Gedankenkreis stoppt und ich kurz über mich selbst schmunzeln kann... ein ernstes Thema, aber ich bin dankbar, wenn eine Prise Humor ein wenig Distanz schafft.
Kommentar:Ja liebe Nea,
es sind in der Tat diese kleinen Glücksmomente,
in denen die Seele schmeicheln darf,
welche uns hier im Leben bereichern, wie kaum Anderes,
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.