Als ich gebor´n, hat mein Vater grimmig geschaut,
gestampft und auf den Tisch gehaut,
blickte meine Mutter an, dann schrie er laut,
du hast versagt und ich hab´ auf dich gebaut,
ich wolllte einen Stammhalter, keine Edeltraud,
danach hat er mich nie mehr angeschaut,
Mutter hat sich nichts zu sagen getraut,
die arme Frau konnte nicht aus ihrer Haut,
ich lernte früh, wie man auf sich selber schaut,
und hab´ alle zusammen "über´s Haxl gehaut",
hab´ niemand, nur mehr mir selbst vertraut,
ich wurde mit einem alten Krieger getraut,
er wollte mich, weil ich jung und gut gebaut,
meine Pläne hat er nicht durchschaut,
stahl ihm alles was er besass, hab´s gut verstaut,
und bin einfach schnell und heimlich abgehaut,
er ist vor Kummer und Schande darüber ergraut,
Dannach hab´ich mir die grosse, weite Welt angeschaut,
auf grossem Fusse gelebt und weiter geklaut,
ich wurde eine gerissene Gangsterbraut
doch eines Tages hab ich´s dann versaut,
wurde beim betrügen erwischt, war zudem noch vorlaut,
wenn ich d´ran denke mir heute noch graut,
da wurde nicht gefackelt, nicht lange geschaut,
sofort hat man mich dem Drachen zum Frass higehaut,
alle, ja alle haben sie lüstern zugeschaut,
als mich der Drache genüsslich zerkaut,
das war das tragische Ende der Edeltraud,
ich hoff´ nur, er hat mich gut verdaut!
Kommentar:Liebe Maline, offensichtlich hast du nicht nur Talent zum Dichten bzw. Reimen, sondern auch zum Zeichnen ... ist doch dein Werk?
Inhaltlich hast du in deinem "lustigen" Gedicht für meine Begriffe das alte und neue Rollenbild des Mädchens bzw. der Frau verarbeitet, was dir m.E. auf eine gefällige Art und Weise gut gelungen ist :)
Abendgruß,
Ikka
Kommentar:Liebe Maline,
uns hat Dein Gedicht von der Edeltraud gefallen!
Du bist eine wahre Frauen-Verfechterin, denn es gibt immer noch genügend Vorurteile gegen Frauen. Weitere solche Gedichte wünschen wir uns von Dir!
Gruß Jürgen und Frau!
Da habt ihr mir viele Rosen gestreut,
was mich natürlich ausserordentlich freut.
Eine Emanze ich ganz sicher nicht bin,
bin Hausfrau, Mutter, war Arbeiterin.
Erst durch viel Erlebtes ist es dazu gekommen,
dass ich an Selbstvertrauen gewonnen.
Meine Devise ist auf jeden Falle,
gleiches Recht für alle!
Und die Moral von der Geschicht´,
zeichnen kann ich noch immer nicht!
Kommentar:Ein pfiffiges Werk, liebe Maline; und ich bin ein Fan von Haufenreimen. Aber so einen umfangreichen habe ich noch nie gesehen. Kompliment.
Liebe Grüße
Wolfgang
Kommentar:Na ja, wäre ich der Drache gewesen und nicht Edeltraud,
hätte die Sache etwas anders ausgeschaut.
Die Schöpfung ist - und wird nie anders werden, .........lässt sich´s nicht verbieten,
entweder "fressen oder gefressen werden!" ................. "eat or be eaten!"
Einen genussvollen Abend! Maline
Kommentar schreiben zu "BIOGRAPHIE DER EDELTRAUD 25. 08.2015"
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