Ein Elch, im fernen Schweden –
wollte so gerne was erleben,
stapft durch den verschneiten Wald,
in jener Nacht war es saukalt,
tappte in den nächsten Ort,
stundenlang war er schon fort,
als seine Beine begannen zu zittern,
die eiskalte Nase was Gutes zu wittern –
und scharrte mit seinen Hufen,
es war recht spät, er musste sich sputen,
legte Äpfel im Vorgarten frei,
die Sorte war ihm einerlei,
vor lauter Hunger schnappte er zu –
seine Gier kannte kein Tabu,
schmatzt alle Früchte weg,
der Magen voll, doch er ward keck,
Sterne sehend, der Boden drehte,
ein Zustand, der ihm gerade noch fehlte,
das gefallene Obst, gegorener Art,
traf sein Wohlbefinden äußerst hart –
knülle, lief er aus dem Garten,
völlig unfähig, Haltung zu wahren,
doch fühlte sich glücklich, auch nicht mehr allein,
und schwankte besoffen wieder heim …
Kommentar:Ich stelle mir deinen Elch gerade vor, wie er, ganz beseelt, nicht mehr sicher auf den langen Beinen, aber völlig zufrieden, sich auf den Heimweg macht.
Dank sei den vergorenen Äpfeln.
So ganz fremd ist mir dieser Zustand auch nicht, allerdings mit seeehr gut vergorenen Trauben :-)
Deine Zeilen haben mir ein Lachen in den Morgen gezaubert...
Kommentar:Liebe Eleonore, das freut mich , das dein Morgen mit einem Lachen begann. Und des Elches Zustand ist auch mir nicht ganz fremd :-) sagen wir mal, seine Situation, ist nachvollziehbar …
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]