Schlafe schön, mein Hexlein, schlafe schön!
Ungeröstet darfst Du schlafen gehn
Dringt die Marinade in dich ein,
darfst du morgen dann mein Hauptgang sein.
Träume schön, mein Hexlein, träume schön,
träume süß vom leisen Bratspießdreh'n
und wie die Flammen erst das eine Bein,
dann den ganzen Körper bräunen fein.
Ja, mein Hexlein, glaub mir, es ist wahr,
nach zwei Stunden bist du durch und gar,
Und dein Leib wird durchgegart und fein
und nicht zäh wie noch im Leben sein.
Messer, Gabel liegen schon bereit,
Jung gebräunt hat später nie bereut,
Nimm's nicht übel, dass ich dich zerteile,
am schnellsten geht das mit dem Hackebeile.
Denn ein edles Dinner kann nur glücken,
wirst du serviert in vielen kleinen Stücken.
Klar, schöner wär's, du könnt'st im Ganzen bleiben,
Jedoch mein Teller fasst nur kleine Scheiben.
Warte nur, bald sind wir ganz vereint,
du abgehäutet und danach entbeint,
dann wirst du durchgekaut, ich werd' dich schlucken.
So schlaf jetzt ein! Und nicht so ängstlich gucken!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.