Gestern sprang ich über meinen
Schatten, diesen, ach so kleinen –
dabei blieb ich leider hängen
und ließ mich von ihm bedrängen.
Und er sagte mir: „Sei brav,
sonst holt dich der Wolf als Schaf,
denn der Wolf ist gern verkleidet,
damit man ihn nicht fürchtet, meidet!“
So sprach der Schatten als er ging –
fortan an der Decke hing,
wie das Schwert des Damokles.
Zu mir kam der Dauerstress!
„Komm herunter!“, sagte ich,
der ich durch die Gegend schlich,
mit der ganzen Last am Rücken –
doch der Schatten machte Zicken…
„Ich bin dein Schicksal, lieber Freund“.
Er hatte Recht wie es mir scheint!
Seitdem ist er wieder hier:
seitlich, über, unter mir!
Und er flüstert mir stets zu:
„Lass deinen Schatten nur in Ruh,
denn er ist dein Markenzeichen –
sinnlos ist’s dem auszuweichen!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.