Gestern sprang ich über meinen
Schatten, diesen, ach so kleinen –
dabei blieb ich leider hängen
und ließ mich von ihm bedrängen.
Und er sagte mir: „Sei brav,
sonst holt dich der Wolf als Schaf,
denn der Wolf ist gern verkleidet,
damit man ihn nicht fürchtet, meidet!“
So sprach der Schatten als er ging –
fortan an der Decke hing,
wie das Schwert des Damokles.
Zu mir kam der Dauerstress!
„Komm herunter!“, sagte ich,
der ich durch die Gegend schlich,
mit der ganzen Last am Rücken –
doch der Schatten machte Zicken…
„Ich bin dein Schicksal, lieber Freund“.
Er hatte Recht wie es mir scheint!
Seitdem ist er wieder hier:
seitlich, über, unter mir!
Und er flüstert mir stets zu:
„Lass deinen Schatten nur in Ruh,
denn er ist dein Markenzeichen –
sinnlos ist’s dem auszuweichen!
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]