Da stolpert doch gerade wie Griesgranulat
aus meinem stolz verstelzten
GEHIRN
ein friemelnder Gedanke polternd los
hauchfeinklein wie Kuhmistzwirn.
Na, den zitiert mein
MUND
forsch fordernd
zu sich heran
und merkt sofort, so tickt ja wer,
der nur dünnzwirbeln kann.
Mein GEHIRN schluckt empört,
weist fiese Kritik brüsk zurück.
Es sei doch verdammt noch mal
eher erhabene Pflicht
dass, wenn …
ja , also …
aber wirklich
eine Kommandozentrale
überhaupt wie . ..
halt etwas denke
und , ..äh ..
ein MUND
dem
verflucht dann
gefälligst aber
Bedeutung
schenke.
Da schallt mündlicher Widerspruch lautstark nach oben.
Hör bloß auf, dich für hirnfreien Blubberbrei auch noch zu loben
Wenn deine verquirlte Denkzentrale nur Pestbeulen kennt,
kann kein noch so eloquentes Sprechinstrument,
von dir ideenfrei zugegeschlemmt,
ob befehlswillig
oder
feindlich
dem HIRN gesonnen,
oder
einfach nur
von sich eingenommen,
daraus mehr als dünnpfiffig
flüchtige Fürze kreieren
und muss sich
für sowas auch noch genieren.
Ja soll doch ein GEHIRN klare Gedanken wagen,
die wir MUNDmimen
dann liebend gern
über alle Maulsperren jagen.
Nur unverkohlt kalte
GEHIRNlosfetzen
sollen
bitte
nie
unseren Lippenrand
jemals
verätzen.
Aus Wikipedia:
Si tacuisses, philosophus mansisses.
„Wenn du geschwiegen hättest, so wärest du ein Philosoph geblieben.“ – Sinnspruch nach Boethius, in dessen Trost der Philosophie (de consolatione philosophiae 2,7,20 f) jemand auf die Frage eines Möchtegern-Philosophen „Intellegis me esse philoso-phum?“ – „Erkennst du nun, dass ich ein Philosoph bin?“ antwortet:
„Intellexeram, si tacuisses.“ – „Ich hätte es erkannt, wenn du geschwiegen hättest.“
Josef Hader übersetzte die Phrase in einem seiner Kabarett-Programme mit "Hätts't die Pappn g'holtn, hätt kaner g'merkt, dass'd deppat bist" (Hättest Du die Klappe gehalten, hätte keiner gemerkt, dass du dämlich bist)
Kommentar:Hallo Wolfgang,
Wieder mal ganz großes Kino von dir. Bravissimo! Und deine Beschreibung dazu ist sehr lustig und erhellend. Du musst mir mal erklären wie man Wörter wie "Kuhmistzwirn" oder "dünnzwirbeln" erfindet. Sagenhaft! Ich kann sowas nicht. Tolle Idee auch dieser Dialog zwischen Hirn und Mund und die Umsetzung wie immer gekonnt. Super gern gelesen. Dein Peter
Kommentar:Ein Gedicht das alles hat und mich sofort packte. Das muss ich auswendig lernen. Mit Erlaubnis werde ich eine kleine Stelle verändern. VG Alex
Kommentar:Hallo Alex, meinen Dank für dein Lob heute ( auch bei den anderen Versen) verbinde ich mit den Fragen, wo du wie ändern und für welchen Anlass auswendig lernen willst.
Kommentar:Hallo Wolfgang, ich stör mich nur an dem Wort Pestbeulen, es assoziiert eine Erkrankung, also eine Entschuldigung für den Zustand. Es wird in meine memorierte Sammlung "großer und kleiner Katastrophen" kommen und in so illustrer Gesellschaft wie "Die Gier" von Wilfried Schmickler (Was ist das für ein Tier die Gier, es frißt in mir, es frißt in dir...) oder auch dem Adventsgedicht von Loriot (Es naut die Blacht, äh, es blaut die Nacht...) und anderen mehr sein, die ich bei verschiedenen Anlässen wie Geburtstagen etc. zum Besten gebe.
Kommentar:Hallo Alex,
bitte keine Änderungen an meinem Gedicht eigenmächtig vornehmen und/ oder vortragen.
Das sollte auch ohne Urheberrechtshinweis, den du für deine Werke ja ausdrücklich verwendest, mehr selbstverständlich sein.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]