Die Schwerkraft macht’s uns allen schwer,
Wir wollen keine Schwerkraft mehr,
Wir wollen schweben, fliegen!
Wir wollen nicht wie volle Säcke
In irgend einer schmutzigen Ecke
Am Grund des Dasein liegen!
Die Schwerkraft drückt von oben her
Dabei verhält sie sich nicht fair,
Sie will nur drücken, drücken,
Und dann versteckt sie feige sich.
Seit sie sich in die Welt einschlich,
Lässt sie sich niemals blicken.
Ach, gäbe es die Schwerkraft nicht,
Würd’ nicht des Schicksals Schwergewicht
Auf unseren Schultern liegen,
Wir lebten alle, selbst die Dicken,
Mit deutlich leichteren Geschicken
Wie Mücken oder Fliegen.
Wir flögen frei in ́s Abendrot,
Statt zu verfaulen, wenn wir tot,
Und trotzten dem Verwesen,
Wir wären leicht wie Gazeschleier,
Und schwebten elegant wie Geier,
Wie Hexen auf dem Besen.
Ja, wären wir die Schwerkraft los
Wär’ schweres Los ganz schwerelos,
Wir glichen dann den Engeln,
Gott würd’ uns in den Himmel lassen,
Weil alle wir hinein dann passen,
Auch die mit leichten Mängeln.
Nur eines könnte mich verprellen:
Würd’ ich mir einen Wein bestellen,
Hätt’ nichts ich im Pokale,
Weil ich dann nicht für flüssiges Gold,
Das schwer durch meine Adern rollt,
Nein, nur für Weingeist zahle.
Drum bleib ich achtzig Kilo schwer,
Nicht mehr und auch nicht weniger,
Bleib fest am Boden kleben.
Und kann, auch wenn die Schwerkraft drückt,
In meiner Fantasie beglückt
Und frei im Weltall schweben.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]