Die Uhr schlägt gerade Mitternacht.
Der Gong hat ihn wohl wach gemacht.
Oder es war sein trockener Huster.
Clock 12 ist es und stockeduster.
Schläfrig ist er, will still verharren,
da hört er vom Dachboden Dielen knarren.
Ein Seufzen und Ächzen,
ein Schnarren und Krächzen.
Ein kalter Schauer läuft ihm den Rücken runter.
Ob er will oder nicht - jetzt ist er munter.
Die Kerze entzündet er mit zitternden Händen,
schon flackert grausiger Schatten an den Wänden.
Zur Tür geht er mit schlurfendem Schritte,
auf den blassen Lippen die stumme Bitte,
dass alles, was er finden mag,
erklärbar ist, am hellen Tag.
Und wieder hört er dieses Poltern,
die Furcht will seine Seele foltern.
Auf der Schwelle hält er dann inne,
findet wieder, seine Sinne.
Egal, ob Seufzen oder Knarren,
er muss nur eine Stunde harren.
Um 1 Uhr ist der Spuk vorbei!
Die Geisterstunde einerlei.
So kriecht er zurück ins Bett.
Und über ihm, da knarzt das Brett....
Er horcht klopfenden Herzens in die Nacht,
hat kein Aug' mehr zugemacht.
Doch siehe da: nach einer Stunde
bellen nicht mal mehr die Hunde.
Ruhe ist ihm nun beschieden
und so schläft er ein zufrieden.
Am Morgen dann erschrickt er sehr:
Die große Truhe, die ist leer!
Es nützen gegen die Kiste nicht wütende Tritte,
sein Gott hat ihm nur erfüllt, die nächtliche Bitte.
Denn Schuld an diesem famosen Schwund
waren Diebe - nicht die Geisterstund'!
Kommentar:Mei dies hast du wieder herzig verfaßt liebe Verdichter, dies niedliche Bildchen noch dazu, gerne angehalten hier, liebe Grüße sind gleich unterwegs!
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