Sie treffen sich jede Woche zweimal im Cafe Meyer,
dort findet man immer nette Freier,
die vier Damen haben die Neunzig fast erreicht,
in diesem Alter hat man es nicht leicht,
sie heißen Berta, Gisela, Johanna und Charlotte,
doch keine von ihnen hat eine Marotte,
sie tragen oft seidene Schals, schwarze Röcke und weiße Blusen,
trotz ihres Alters möchte man mit ihnen herzhaft Schmusen,
sie trinken ihren Kaffe und essen genüsslich ihren Kuchen,
die Vier reden äußerst vornehm und man hört sie niemals fluchen,
diese Damen verbreiten in allen Räumen einen besonderen Glanz,
vielleicht ernten sie deshalb eine positive Resonanz,
Pfarrer Langrock lobt sie auf allen Wegen, und erteilt ihnen seinen Segen,
sie sind mittlerweile in Stadt und Land, und auch in Hessen weit bekannt,
weil ihr Bildnis schon mehrfach in jeder Provinzzeitung stand,
die hiesige Damenwelt findet sie auch schön und erstaunlich nett
denn keine von ihnen trägt im hohen Alter ein Stützkorsett,
ich kann sie auch gut leiden, mögen sie noch recht lange unter uns verweilen…
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]