Ich denke oft: wie geht es weiter,
wie wird mein Leben wieder heiter,
wie soll ich meinen Tag verbringen,
dem Seelenblues will ich entrinnen.
Tag für Tag sitz ich am Fenster,
blicke müde in das Land,
möchte gern noch etwas leisten,
was, ist mir noch nicht bekannt.
Des Grübeln´s war ich überdrüssig,
obwohl der Ziele nicht ganz schlüssig,
da standen plötzlich vor der Tür,
meine Freunde, derer vier.
„Wir haben uns was ausgedacht,
dass dir vielleicht viel Freude macht“,
sprach nun das lustige Quartett,
ich fand das alles furchtbar nett.
„Du musst einmal was andres denken,
versuch dich etwas abzulenken“,
ich lachte ziemlich süffisant,
die Idee war mir bekannt.
„Versuch es doch einmal mit Malen,
auch wenn du leidest Höllenqualen“,
war meiner Freunde guter Rat
und Qualen wären´s, in der Tat.
Denn denk ich nur an Wasserfarben,
dreht sich in mir herum der Magen,
ich mag sie nicht - die Kleckserei,
von Kunst und Können bin ich frei.
„Dann geh´ doch hin und treibe Sport“,
war zweites gut gemeintes Wort.
Darauf, das musste wohl so sein,
fiel mir nur Winston Churchill ein
und sein Zitat aus alten Tagen,
nicht jeder kann den Sport ertragen.
„Was hältst du den von schwimmen geh´n“,
ich konn´t schon alle vor mir seh´n,
die mit amüsierten Blicken,
den Finger richten auf den Dicken.
„Nein danke Freunde, nichts für mich,
der Chlorgestank ist widerlich“,
versuchte ich mich rauszureden
und spielte den naiven Blöden.
„Dann fahr doch einfach an den See“,
ich zog die Braue in die Höh´,
sie gaben mir nun Tipp um Tipp,
ich mach da nicht mehr lange mit.
„Dann bleib zu Hause und lern kochen“,
oh Mann, was hab ich nur verbrochen.
Der Freunde Rat war gut gemeint,
am liebsten ich hätt´ jetzt geweint.
Und wie es kommt so oft im Leben,
zumeist im letzten Augenblick,
fand ich selbst für mich die Lösung
und gab nun hocherfreut zurück:
„Liebe Freunde hört mich an,
ich hab für mich nun einen Plan.
Mein Leben, ja, ihr glaubt es nie,
möchte ich widmen der Poesie.
Ich will schreiben schöne Verse,
was im Leben mich bewegt,
bis ich aus dem Leben scheide
und zu Ende ist mein Weg.
Und wenn ich´s auch nicht wirklich kann,
ich fang ganz einfach einmal an,
denn Herr Goethe und Herr Schiller,
haben das ja auch getan.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.