hunde, wenn sie herrenlos,
sollten niemals aufbegehren,
schreibt der weise bürgermeister
denn er weiß, was sich gehört,
und was brave bürger stört

hunde, wenn sie herrenlos,
steht im amtlichen edikt,
dürfen nie am freien land
über feld und acker laufen,
um zu setzen ihre haufen

hunde, wenn sie herrenlos,
ordnet die gemeinde an,
müssen einen maulkorb tragen,
so steht’s an der anschlagtafel,
gegen beißen und geschwafel

und weil unsern lieben streunern
niemand die leviten liest,
steht nun neues am programm
der hohen herren der regierung:
HUNDEALPHABETISIERUNG


© Therie Enn


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Beschreibung des Autors zu "MASSNAHMEN"

Aus: Therie ENN, NasenWeise - Aufgespürtes rund um den Hund (Literareon im Herbert Utz Verlag 2012, ISBN 978-3-8316-1578-0)

Diesem satirischen Gedicht liegt ein wahrhaftiges Beispiel (nur eines, stellvertrend für viele) von behördlich-schildbürgerlicher Kurz- und Fehlsichtigkeit zugrunde.

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