Ein Sultan aus dem Morgenland
sein Spiegelbild für schön befand.
Sein graues Haar, die Altersflecken,
die beiden Zähne noch, die kecken,
die Runzeln und der runde Bauch
- die passten und gefiel'n ihm auch!
So sah er sich, der alte Mann,
hob's Dreifachkinn mit Würde an.
Sein Selbstbewusstsein war enorm:
Er akzeptierte seine Form!
„Erfolg und Reichtum sind erotisch
- und mein Beruf ist sehr exotisch!
Die Frauen liegen mir zu Füßen!
Wenn nicht, dann müssen sie es büßen!
Dann schmeiße ich sie hochkant raus!
Wer mich nicht liebt, ist mir ein Graus!
Hier im Palast - dritte Etage,
ist Rauswurf schlimmer als Blamage …“
Der Sultan aus dem Morgenland
die Augengläser selten fand,
drum sah er sich und seine Welt
in einem Lichte, das gefällt.
Im hohen Alter - er war weise -
mocht' er sich leiden noch als Greise!
Und die Moral? Was ist der Sinn?
Ich mag mich so, wie ich grad' bin!
Beschreibung des Autors zu "Noch ein Sultan aus dem Morgenland"
Picolos lustiges Gedicht "Der Sultan aus dem Morgenland" hat mich gerade so inspiriert (danke Michel - hoffe, du nimmst es mir nicht krumm ...), dass ich schnell noch dieses hier verzapft habe.
Die Vorstellung von diesem alten Sultan ließ mich nicht mehr los und musste "verarbeitet werden" ;)
Cori
Kommentar:Hach, das freut mich echt, "Picolo"! Wie schön.
Toll, dass dir auch gleich wieder passende Verse dazu eingefallen sind! Danke! Ich finde, der Titel klingt irgendwie einladend, so dass man viele lustige Varianten dazu schreiben könnte. So wie eine Wortvorgabe, nur als Vorgabe des ersten Satzes für ein Gedicht und dann muss jeder weiterdichten ...
Viele Grüße
Cori
Kommentar:Auch dieses Werk scheint gut gelungen –
Dem Dichter darob Lob gesungen!
Einzig der Titel lässt mich lästern:
Der Sultan – war doch ehr von gestern?
Kommentar:@ Picolo: Ich weiß, was du damit sagen willst und denke, dass bestimmt jede Menge kuriose Sultane auferstehen würden, wenn dein Titel/erster Satz als "Wortvorgabe" ins Rennen ginge. Oder wat meinste?
@ Noé: Was hältst du denn von dieser Idee? Ein Sultan aus dem Morgenland ...
Und nun kommst du - und die anderen auch ... (?)
Grundsätzlich ist das doch auch witzig, einen Anfang vorzugeben und zu schauen, was die lieben Kollegen sich dazu einfallen lassen. Finde ich jedenfalls ...
Da würden uns doch jede Menge Anfänge einfallen, die nach "mehr" lechzen!?!
@ Ree: Ja, ich nämlich auch - total! ;)
@ Axel: Du glaubst ja gar nicht, wie gerne ich ein Gedicht von DIR lesen würde, dass mit: "Ein Sultan aus dem Morgenland ..." beginnt!
(Würdest du mir diesen riesigen Gefallen tun? Braucht ja keiner sonst mitzukriegen ... Oder du setzt es Morgen oder Übermorgen oder Überübermorgen oder ... ein! Ich stelle mir gerade vor, wie die Krause auf diesen "Typ von Gestern" reagieren würde ...)
Kommentar:Im Moment "lechze" ich nach mehr Zeit, da lassen mich Sultane und Sultaninen relativ unberührt. Man muss auch mal NEIN sagen können. Ich setze zurzeit andere Prioritäten.
Aber wer Zeit und Lust hat dazu und jetzt - tut euch keinen Zwang an!
Ich spiele irgenwann später wieder mal 'ne Runde (oder Eckige) mit.
Viel Spaß!
noé
Kommentar:Liebe Noé,
bei dir ist das doch in fünf Minuten erledigt!
Was soll ich denn sagen? Aber wenn später noch was von dir kommt, ist es auch schön - ich kann warten, bin ja noch jung ...;)
Cori
Kommentar:Axelll!!!!
DANKE!!!
Bitte, setze dieses mega-geniale Werk auch noch "so" ein!
Ich lach' mich schlapp! :)) Also echt ... ich bin (fast) sprachlos.
Das musst du der Öffentlichkeit preisgeben - das ist ja sooo gelungen!
(Wehe nicht ... auch in mir steckt 'ne Krause!)
Liebe Dankesgrüße
Cori
Kommentar:Na?!? ... Etwas empfindlich zu so später Stunde:))))??? Tztztz ...
ICH mache gleich das einzig Richtige: Ab in die Heia!
Gute Nacht, liebe Noé
... und die Schnappatmung langsam einstellen ... ;)
Cori
Kommentar:Na, wenn man auch dauernd "gestört" (abgelenkt) wird... von irgend so einem Osmanen aus grauer Vorzeit...
DA KANN MAN JA KEINEN KLAREN GEDANKEN FASSEN!
Schlaf gut!
noé
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.