Es stand schon lange in der presse,
in frankfurt ist die büchermesse.
Und weil ich in der gilde bin
Muss ich zu dieser messe hin.
So dichtete ich wie noch nie,
mein schreibgerät ging in die knie
es überrollte mich die textlawine,
ich brauchte ganz schnell ne maschine
schreibe schnell viel tausend sachen,
die auf verleger eindruck machen.
Wortgewandt und wohlgeformt.
Fehlerfrei und durchgenormt.
Ach, ich bin ein grosser dichter
Und spiel mich auf als erdenrichter.
Den text bring ich dem lektor hin,
vielleicht ist der nobelpreis drin.
Dann stand ich drin im bücherreigen
Wollt den verlagen texe zeigen.
Ne standfee naht mit was zu essen.
Krieg ich was ab ?- ?das kannst vergessen.?
?ich habe hunger- mach gleich schlapp??
?dann gib den text bei mir jetzt ab .?
sie nahm das gedicht,war bald ausser sicht,
und ich armer wicht,glaubte es nicht.
Das ist absurd und wie verhext,
jetzt fragt der lektor nach dem text.
?die leseprobe war sehr schön,
ich möchte auch den rest noch sehn.?
Aus der ferne winkte kess,
mit meinem text die buchhostess.
Der lektor mault:?so, guten tag,
ohne text keinen vertrag.?
Jetzt sind mir buchmessen ein graus,,
so bring ich nie ein werk heraus.
Zu guter letzt erfolg ich seh?
Es schreibt für mich die bücherfee.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]