Zu Dr. Watson sprach Sherlock:
"Ich glaub', ich brauche einen Stock.
Seit langem schon in meinem Bein,
da quält mich so ein Zipperlein.
Man zu den Ärzten Sie doch zählt,
könn' Sie mir sagen, was mir fehlt?"
Watson erforscht die "male chose"
und stellt dann diese Diagnose:
"Im Beine sich das Blut stark drängt,
weil Ihre Venen ganz verengt.
Allein vom Tabak kommt die Pein,
man nennt es auch ein Raucherbein.
Holmes, Sie müssen es begreifen,
Sie rauchen viel zu viele Pfeifen.
Wenn Sie dem Qualme weiter frönen,
dann muss man bald das Bein abnehmen."
"Rauchen stoppen? Kommt nicht in Frage!
Mein Los ich lieber tapfer trage.
Das Bild wäre auch reichlich schief,
Ganz ohne Pfeif' der Detektiv.
Könnt' mich im Club auch - ich würd's hassen -
im Rauchsalon nicht blicken lassen.
Wenn's Bein weg muss, ich würd' nicht weinen,
ich denke ja nicht mit den Beinen.
Ich verlang' auch gar nicht viel,
bleib ich nur weiterhin mobil,
um eifrig Schurken nach zu jagen,
Sie brauchen mich auch nicht zu tragen,
denn ich werd' meinen Rollstuhl lieben,
und Sie, Sie dürfen den dann schieben."
Kommentar:Hi Pedda, großes Kino, vom letzten Vers mal abgesehen. " Den dürfen sie auch immer schieben", wäre evtl. flüssiger.
Wie bei Alex zu Krimigedicht 31 erwähnt,verlege ich mich eher auf s kommentieren,also:
.
Pfeifen raus
Sein Zipperlein
würd nicht zur Pein,
zöge Holmes zu uns,
hier an den Rhein.
In NRW, man staune und beachte jetzt,
gilt allerstrengstes Nichtraucherneugesetz,
und zwar, auch wenn man stöhnt und ächzt,
für britisch borniertes Detektivengeschwätz.
2.5.2013
Re: Krimigedicht 32: Das Zipperlein des Sherlock Holmes
Kommentar:Hallo Pedda,
schließe mich Wolfgang an! Mein Vorschlag: "und Sie, Sie dürfen mich dann schieben!"
Bist du nicht auch der Meinung, Wolfgang sollte solcherart gelungene Kommentare als eigenständige Gedichte veröffentlichen?
Gruß, Alex
Re: Krimigedicht 32: Das Zipperlein des Sherlock Holmes
Kommentar:Danke Jungs, ihr habt mal wieder recht mit der letzten Zeile. Beide Vorschläge sind gut. Ich glaube ich nehme mal Alex' Version. Wolfgang: Ich versuche in letzter Zeit auch mal wieder andere Gedichte zu machen, aber ruckzuck schieben sich diese beiden teuflischen Kerle wieder vor mein geistiges Auge. Es ist wie eine Sucht. Wie kommt man davon los - habt ihr einen Tipp? Gruß Pedda
Re: Krimigedicht 32: Das Zipperlein des Sherlock Holmes
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]