Und Dr. Watson sprach zu Sherlock:
"Ich habe wirklich keinen Bock,
für Sie nur immerzu die Kohlen
aus dem Feuer raus zu holen.
Ich riskier' oft Leib und Leben,
wenn Sie im Pub noch einen heben.
Es macht mich wirklich langsam krank,
zuletzt erhalten Sie den Dank.
Und laut ertönt es überall:
Herr Holmes, der löste diesen Fall.
Doch keiner spricht von Dr. Watson.
Ich finde das - pardon - zum Kotzen."

Doch Sherlock Holmes, der bleibt gelassen:
"Ich glaube ja, dass Sie das hassen,
doch sollten Sie nicht ganz verzagen,
was wär das Hirn denn ohne Magen?
Ich bin zwar das geistige Genie,
doch was wär' ich wohl ohne Sie?
Sie kriegen die Prügel, ich versteh',
mein Denken tut nicht ganz so weh,
so schlagen wir noch manch' Gefecht,
die Arbeitsteilung ist gerecht:
Ich pfleg' im Pub vornehme Blässe,
und Sie, Sie kriegen auf die Fresse."


© Pedda/gog 12.04.2013


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Beschreibung des Autors zu "Krimigedicht 14: Sherlock Holmes' gerechte Arbeitsteilung?"

Hallo Alex, einen hab' ich noch. Ich konnt's nicht lassen.

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Kommentare zu "Krimigedicht 14: Sherlock Holmes' gerechte Arbeitsteilung?"

Re: Krimigedicht 14: Sherlock Holmes' gerechte Arbeitsteilung?

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 12.04.2013 13:17 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda, grandios, wie du nicht nur den Humor in den Krimigedichten von Alex aufnimmst, sondern auch dessen Diktion. Glückwunsch.

Re: Krimigedicht 14: Sherlock Holmes' gerechte Arbeitsteilung?

Autor: Pedda   Datum: 12.04.2013 13:41 Uhr

Kommentar: Merci, lieber Wolfgang.

Re: Krimigedicht 14: Sherlock Holmes' gerechte Arbeitsteilung?

Autor: Alex Anders   Datum: 12.04.2013 16:07 Uhr

Kommentar: Hallo liebe (Krimi-)Freunde!
Tatsächlich, wenn ich's nicht besser wüsste, könnte ich glauben, das sei von mir. Es macht Spaß, sich in die etwas abgehackte, gestelzte Redeweise der in die Jahre gekommenen Gaunerjäger zu versetzen.
Mit kollegialen Grüßen,
Alex

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