Ich lieg in einem Zimmer, die Tür ist verschlossen.
Mein wärmendes Bett ist mit Tränen begossen.
Der Regen dort draußen klopft das Fenster ab
und seine Tropfen laufen wie meine Tränen hinab.
Die Luft, die ich atme, ist zäh und schwer.
Ich sehe das Licht durch die Wolken nicht mehr.
Umarme mich selbst, weil ich ermüdet bin
und suche für Morgen einen greifenden Sinn.
Sonnenschein, lass mich nicht allein.
Schau wieder ins Fenster, zu mir hinein.
Bleib nicht so lange fort, auf deiner Reise.
Meine Tränen versiegen und meine Stimme wird leise.
Mein klopfendens Herz flüstert leise zu mir,
von Liebe und Leben und den Kampf dafür.
Mein strömendes Blut reibt mich heiß und kalt
und ich harre und hoffe auf eine Lichtgestalt.
Sonnenschein, lass mich nicht allein.
Schau wieder ins Fenster, zu mir hinein.
Bleib nicht so lange fort, auf deiner Reise.
Meine Tränen versiegen und meine Stimme wird leise.
Im Beben der Glieder wird mein Schluchzen laut.
Am Ufer des Sumpfes ist Niemand, der nach mir schaut.
All meine Rufe, und das Winseln in mir,
versinken im Moor auf der Suche nach dir.
Sonnenschein, lass mich nicht allein.
Schau wieder ins Fenster, zu mir hinein.
Bleib nicht so lange fort, auf deiner Reise.
Meine Tränen versiegen und meine Stimme wird leise.
Es ist jene Sehnsucht, ein Flehen nach Glück.
Ein Moment schleicht so ewig,
dann kehr ich zurück.
Ich rede mir zu, dieser Schmerz zieht vorbei,
für ein Weilchen des Lebens, und dann fühl ich mich frei.
Sonnenschein, bringe Gewissheit und Licht.
Erwecke mich stets, aus dem finsteren Nichts.
Es wacht, wie die Rose, für die Liebe und Schmerz,
ihre Schönheit und Dornen bestechen mein Herz.
Kommentar:Manchmal ist der zu gehende Weg mit Dornen eingesäumt und wir müssen uns damit auseinandersetzen.
Das Gedicht gefällt, es liest sich beinahe, wohl auch durch die Wiederholungen, wie ein Liedtext meinem ersten Impuls nach.
Kommentar:Ihr Lieben, ich danke euch.
Ja liebe Uschi, als ich den Text schrieb hatte ich eine Melodie dazu im Kopf, daher die wiederholenden Kehrreime.
Dann dachte ich mir, ich lass es einfach so stehen.
Kommentar:Hi Jens,
verdammt mitnehmender und trauriger Text. Depressionen kenne ich zum Glück nicht aber mein Bruder hat sowas. Einfach schrecklich. Früher konnte man mit ihn durch Dick und Dünn gehen, heute ist er ein Häufchen Elend. Tinitus hat er auch, und noch so einge Dinge die man kaum beschreiben kann. Schmerzen am ganzen Körper, vermehrt die Wirbelsäule. Kann kaum noch laufen und schleppt sich so durch die Wohnung. Ich kann seinen Anblick fast nicht mehr ertragen und dann das Gejammer. Jeden Tag - einfach schrecklich. Tabletten will er nicht einnehmen - tja, da mus er leider leiden!
Wünsche Dir vom ganzen Herzen viel Gesundheit, also einen ganzen Güterzug voll!
Kommentar:Hallo Jens, das hast du sehr einfühlsam beschrieben. Ich hatte 2 Burnouts und dort wurde mir gesagt, dass ich Depressionen hätte. Ich bekam Tabletten aber da hatte ich dieselben Selbstmordgedanken wie dieser German Wings Pilot, der ein Flugzeug in Frankreich abstürzen ließ. Ich wollte sie dann nicht mehr nehmen. Irgendwann brauchte ich das alles nicht mehr und ich bin überzeugt, dass ich keine "richtige" Depression hatte. Aber bestimmte Anteile davon, einfach aus Erschöpfung, weil ich mich zu sehr überfordert hatte. Nun geht es mir schon lange sehr gut. Danke für deine schönen Worte - so ist es auch gewesen.
Liebe Grüße
Angelika
Kommentar:Ihr Liebe,
ich bedanke mich sehr für eure Worte.
Es ist ein Thema, das oft zum Tabu geschwiegen wird und dadurch immer tiefer den Kern einer Seele zernagt.
Verständniss, zuhörern und mitwirken ist immer eine gute Dtütze.
Liebe Grüße euer Jens
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Am Jahresend, November senkt sein müdes Haupt.
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